Coni Altherr (67) hat seltenen Schildkröten-Nachwuchs
Kleine Sensation, grosse Sorgen

Schildkrötenfreak Coni Altherr (67) hat geschafft, wovon Zoos träumen: Er hat eine Aldabara-Schildkröte gezüchtet. Nur weiss er nicht, ob sie überlebt.
Publiziert: 21.01.2017 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:40 Uhr
Künstler und Schildkrötenliebhaber Coni Altherr mit seinen beiden Aldabara-Schildkröten. Das Männchen wiegt 120 kg, das Weibchen 70 kg.
Foto: Coni Altherr
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Romina Lenzlinger

Im Haus von Coni Altherr (67) kam es vergangene Woche zur Sensation. Seine Seychellen-Riesenschildkröte (Alter unbekannt) schenkte dem Künstler unverhofft Nachwuchs. Über Nacht schlüpfte eine kleine Schildkröte in sein Leben. «Ich kann es nicht fassen, seither bringe ich kein Auge mehr zu», sagt Altherr. Der Zürcher liebt diese Tiere und hat ihnen schon Hunderte Bilder gewidmet.

Europäische Zoos beneiden den Zürcher

Riesenschildkröten werden in der Schweiz kaum privat gehalten – dass eine Nachwuchs bekommt, ist laut dem Schildkröten-Fan vom Zürichsee quasi aussichtslos: «Das gelingt Zoos in ganz Europa nicht, bestätigte mir der Kurator vom Zoo Zürich direkt nach der Geburt.»

Schon vor drei Jahren hatte der unfreiwillige Schildkröten-Papa erstmals sechs Eier in seinem mannshohen Aussenterrarium entdeckt. Sofort legte er sie damals schützend in einen Brutkasten – ohne Erfolg. Auch vier weitere Male passierte nichts. Im Oktober 2016 wagte er einen letzten Versuch: «Dass noch eines geschlüpft ist, ist der Wahnsinn.»

Angst, dass die Eltern das Kleine aus Versehen tottrampeln

Das Junge stellt den Künstler vor einige Herausforderungen. «Niemand hatte je privat Nachwuchs, daher gibt es auch keine Erfahrungswerte», sagt er. Alles, was Altherr weiss: Baby-Schildkröten sind sehr empfindlich, äusserst anfällig auf Viren und Bakterien – und sie dürfen nicht zu viel fressen. Altherr wurde vom Zoo-Kurator gewarnt: «Er verwies auf die Gefahr, dass der Panzer schneller wachsen könne als die Wirbelsäule.» Er behandelt den Nachwuchs daher wie ein rohes Ei, lässt ihn nicht mal zu seinen Eltern. Der Grund ist 120 Kilo schwer: «Ich möchte nicht riskieren, dass sie das Kleine aus Versehen tottrampeln.» 

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