Denkmalstreit
Aus der Geschichte lernen

Denkmäler verändern und ihnen einen neuen Kontext geben. Eine gute Idee, doch dafür braucht es mehr Austausch über das Thema.
Publiziert: 04.07.2021 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2021 um 18:31 Uhr
Eliane Eisenring

Die Entscheidung, ob man Denkmäler stehen lassen oder abreissen soll, ist meist leicht zu treffen. Bei Statuen von Diktatoren zum Beispiel. Oder bei Hausnamen wie «Zum Mohrenkopf».

Zürich und Bern haben inzwischen damit begonnen, rassistische Schilder und Strassennamen aus der Kolonialzeit zu entfernen. Für die Gesellschaft haben sie ohnehin keinen Wert.

Manche Denkmäler nützen allerdings mehr, wenn man sie in einen neuen Kontext rückt. Wir können nicht aus der Geschichte lernen, wenn wir sie einfach ausradieren.

Eliane Eisenring, Reporterin SonntagsBlick.
Foto: Zvg
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Der Ansatz der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften ist daher bedenkenswert. Sie fordert nicht nur, Möglichkeiten zu finden, wie Monumente lehrreich zu verändern wären, sondern fragt auch, wer entscheide, wem oder was ein Denkmal gewidmet wird.

Was die Akademie meint: Wir sollten gemeinsam bestimmen, welche Vorbilder und Werte unsere Strassen und Plätze propagieren.

Derzeit dürfte bei vielen ein Schweizer Nationalmannschafts-Denkmal hoch im Kurs stehen. Oder wie wäre es mit einem allgemeinen Andenken an die Europameisterschaft 2020? Um uns daran zu erinnern, was mit etwas Selbstbewusstsein alles möglich ist? Und dass wir manchmal einfach mehr an uns glauben sollten? Die Diskussion ist eröffnet.

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