So schwierig ist der Kampf gegen die Enkeltrick-Betrüger
«Am Anfang stehen aufmerksame Senioren»

Die Enkeltrick-Betrüger machen es der Polizei nicht einfach. Denn fast immer sitzen die Hintermänner im Ausland – wo unsere Behörden nicht hinkommen. Umso wichtiger ist es, Seniorinnen und Senioren aufzuklären, heisst es von der Kantonspolizei Zürich.
Publiziert: 06.02.2024 um 00:34 Uhr
|
Aktualisiert: 06.02.2024 um 16:13 Uhr
Blick_Portrait_1837.JPG
Michael SahliReporter News

Gegen diese kriminelle Masche ist kein Kraut gewachsen. Schon Ende der 90er-Jahre wurde der Enkeltrick-Betrug erfunden. Doch bis heute tun sich die Ermittlungsbehörden schwer, den Kriminellen endgültig den Stecker zu ziehen – auch wenn immer wieder Ermittlungserfolge vermeldet werden können. Kein Wunder, finden die Enkeltrick-Betrüger auch heute noch jeden Tag ihre Opfer. 

Die Probleme sind bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität oft ähnlich, egal ob Drogen-Clans, Enkeltrick-Banden oder die Mafia: Praktisch immer sitzen die Bosse im Ausland. Selbst wenn die Ermittler wissen, um wen es sich handelt, sind sie für einen Zugriff auf die Kooperation von Kollegen im Ausland angewiesen. Und die machen eben nicht immer mit, oder erst nach Verzögerungen. Wird in der Schweiz ein Krimineller erwischt, handelt es sich oft um einen kleinen Fisch. 

Senioren müssen gewarnt werden

Mafia-Experte und Journalist Klaus Davi sagte zu Blick über Mafia-Ermittlungen: «Kartelle sind global besser vernetzt als die Justiz. Es reicht nicht, einfach ein Rechtshilfegesuch zu verschicken und auf ein Wunder zu hoffen.» Bei den Enkeltrick-Betrügern ist es ähnlich. 

Für die Polizei ist es nicht einfach, Enkeltrick-Betrügern auf die Schliche zu kommen.
Foto: Kantonspolizei Zürich
1/4

Für die Bekämpfung der Enkeltrick-Masche heisst das: Am effizientesten ist es, Seniorinnen und Senioren möglichst gut aufzuklären. Bei der Kantonspolizei Zürich sagt man dazu: «In vielen Fällen, die zu Verhaftungen von Abholern führen, stehen am Anfang aufmerksame Seniorinnen und Senioren, Angehörige, Nachbarn oder Bankangestellte.» Diese melden suspekte Anrufe oder Situationen der Polizei, die dann Ermittlungen anstellt oder die Fahndung nach den Abholern auslöst. 

Ein Tropfen auf den heissen Stein

Vergangenen Dezember gelang ein grosser Schlag gegen die Enkeltrick-Clans. 1000 Beamte und Spezialeinheiten führten Razzien in fünf Ländern durch. 27 Mal klickten die Handschellen, es wurden Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände sichergestellt. Besonders perfide: Die Gauner hatten aus Todesanzeigen nach Informationen abgesucht, um über die Familienverbindungen möglicher Opfer Bescheid zu wissen! Trotz medienwirksamer Razzia bleibt die Befürchtung: Es war nur ein Tropfen auf den heissen Stein. 

«Die Enkeltrick-Betrüger»

Diese Woche feiert «Izzy» die Premiere der Action-Doku «Die Enkeltrick Betrüger». Das Onlinemagazin hat dabei nicht nur Betroffene zu Wort kommen lassen – sondern auch den Betrügern selbst eine Falle gestellt. Mehr als einmal klickten während der Recherche die Handschellen! Die Enkeltrick-Mafia ist deshalb diese Woche grosses Thema einer mehrteiligen Blick-Serie. Den Film «Die Enkeltrick Betrüger» sieht du auf enkeltrickbetrueger.ch oder mit Blick+

Diese Woche feiert «Izzy» die Premiere der Action-Doku «Die Enkeltrick Betrüger». Das Onlinemagazin hat dabei nicht nur Betroffene zu Wort kommen lassen – sondern auch den Betrügern selbst eine Falle gestellt. Mehr als einmal klickten während der Recherche die Handschellen! Die Enkeltrick-Mafia ist deshalb diese Woche grosses Thema einer mehrteiligen Blick-Serie. Den Film «Die Enkeltrick Betrüger» sieht du auf enkeltrickbetrueger.ch oder mit Blick+

Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?