Deutschschweizer sind mit Regierung zufriedener als Tessiner und Welsche
Die Corona-Krise verschärft den Röstigraben

Die Corona-Krise offenbart die kulturelle Kluft zwischen den Schweizer Sprachregionen. Tessiner und Welsche gehen mit dem Krisenmanagement des Bundes härter ins Gericht als Deutschschweizer.
Publiziert: 30.03.2020 um 12:05 Uhr
|
Aktualisiert: 02.04.2020 um 12:07 Uhr
Innenminister Alain Berset orientiert über die neusten Massnahmen des Bundesrats in der Corona-Krise.
Foto: Keystone
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Die Reaktion der Schweiz auf die Coronavirus-Pandemie hat den Röstigraben zwischen den Sprachregionen der Schweiz deutlicher gemacht, wie «swissinfo.ch» berichtet. Romands und Tessiner sind demnach gegenüber dem Krisenmanagement von Bundesbern kritischer eingestellt als Deutschschweizer.

Die letzte Woche durchgeführte, von der SRG in Auftrag gegebene nationale Meinungsumfrage «Die Schweiz und die Corona-Krise» der Forschungsstelle Sotomo bringt unterschiedliche regionale Ansichten über das Ausmass der Bedrohung und die Reaktion der Schweiz ans Tageslicht.

Die Umfrage ergab, dass fast die Hälfte (49 Prozent) aller Schweizer Bürgerinnen und Bürger der Meinung ist, dass der Bund zu langsam auf die Ausbreitung des Virus reagiert hat. Am heftigsten fällt die Kritik im Tessin (68 Prozent) und in der Westschweiz (64 Prozent) aus, verglichen mit den deutschsprachigen Regionen (42 Prozent).

Deutschschweizer vertrauen der Regierung mehr

Die welsche Zeitung «Le Temps» schrieb schon am 17. März: «Ein Röstigraben hat sich zwischen den französisch- und italienischsprachigen Regierungen aufgetan, die entschlossen sind, alles zu blockieren, um die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen, und den zögerlicheren deutschsprachigen Kantonen.»

Eine Kluft zwischen den Sprachregionen zeigt jetzt auch diese Umfrage auf. Demnach sind 59 Prozent der Westschweizer der Meinung, dass die Massnahmen des Bundes nicht weit genug gehen, verglichen mit 38 Prozent in der Deutschschweiz und 30 Prozent der italienischsprachigen Bevölkerung. Dabei ist kaum überraschend, dass fast 70 Prozent der Befragten in der italienischsprachigen Region Tessin sagen, die Regierung habe zu spät gehandelt, um die Ausbreitung der Covid-19-Krankheit einzudämmen. Der Kanton grenzt an Italien an, Europas Brutstätte der Virusinfektion.

In der französischsprachigen Schweiz ist diese Zahl etwas niedriger (64 Prozent), während eine Mehrheit der Befragten in der deutschsprachigen Region (56 Prozent) der Meinung ist, dass die Regierung gerade noch rechtzeitig gehandelt habe.

Insgesamt sechs von zehn Befragten geben den Behörden ein gutes Zeugnis. Das Umfrageinstitut Sotomo betont dennoch, wie gross die Kluft zwischen den Sprachregionen sei. In der Deutschschweiz würden die Befragten der Regierung mehr vertrauen als ihre Mitbürger in den anderen Sprachregionen.

Die Umfrage fand vom 21. bis 23. März statt. Befragt wurden 30'460 Personen ab 15 Jahren. (kes)

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Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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