Ein heisser Rückblick
Diese Hitzewellen haben wir bereits überstanden

Die Afrika-Hitze bringt die Schweiz ins Schwitzen. Es soll bis zu 40 Grad heiss werden. Es ist nicht das erste Mal, dass die Sonne hierzulande mächtig vom Himmel knallte. Ein heisser Rückblick.
Publiziert: 15.07.2022 um 10:59 Uhr

Eine Hitze-Welle aus Afrika ist auf dem Weg in die Schweiz. Besonders nächste Woche wird es heiss – und wie. Bis zu 40 Grad! Es ist nicht die erste Hitze-Welle, die wir überlebt haben.

1. Das wärmste Jahr: 2003 war am Genfersee, im Zentralwallis und im Südtessin das wärmste Jahr seit dem Beginn der Datenaufzeichnungen im Jahr 1864. Gemäss einer Studie war es in Europa sogar das wärmste Jahr seit 500 Jahren.

2. Der absolute Rekord: Am 11. August 2003 wurde in Grono im bündnerischen Misox der bis heute unerreichte absolute Rekord von 41,5 Grad gemessen. Im Rest der Schweiz blieben die Temperaturen ab 1. August während zwölf aufeinanderfolgenden Tagen über 33 Grad.

Das wärmste Jahr war bisher 2003. Spitzenwert: 41,5 Grad. Absoluter Rekord! Hier kühlen sich Schwimmer in der Aare ab.
Foto: Keystone
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3. Das bisher höchste Mittel des Tagesmaximums 2003 wurde in Genf über 14 Tage gemessen: 35,2 Grad. In Basel betrug das 14-Tagesmittel 35 Grad, in Bern 33,4, in Lugano 33,0 und in Zürich 32,7 Grad.

4. Vorbote: Schon im Juni und Juli vor dem ultraheissen August 2003 lagen die 14-Tagesmittelwerte in gewissen Regionen über 30 Grad. Tage mit Höchstwerten von mindestens 30 Grad gelten als Hitzetage. Eine Hitzewelle ist nicht definiert. Je nachdem gelten fünf bis zehn aufeinanderfolgende Hitzetage als Hitzewelle.

5. Der Name des Hochs, das die Hitzewelle 2003 brachte: Manuela.

6. Der absolute Hitzerekord für die Alpennordseite wurde am 7. Juli 2015 in Genf erreicht. Er betrug 39,7 Grad. Diese Hitzewelle dauerte aber «nur» acht Tage.

7. Gemäss Meteo News ging der Sommer 2015 als der zweitwärmste in die über 150-jährige Messgeschichte ein.

8. Der Juli 2015 war auf der Alpensüdseite, im Engadin, im Wallis und in der Westschweiz verbreitet der heisseste Monat seit Messbeginn.

9. Fast überall in der Schweiz wurden im Jahr 2015 sogar noch mehr Tropennächte verzeichnet als im Jahr 2003.

10. Zwei Hitzewellenperioden wurden 2015 gemessen. Die erste vom 1. bis 7. Juli, die zweite vom 14. Bis 23. Juli.

11. 2017 waren West- und Südeuropa sowohl am Anfang des Sommers wie gegen Ende von Hitzewellen betroffen. Die Hitzewelle im August bekam den Namen Luzifer. Schon im Juni wurden Länder wie Frankreich, die Schweiz, Belgien, die Niederlande, England, Portugal und Spanien von einer Hitzewelle überrollt.

12. Relativ heiss war auch der Sommer 2013. Am Übergang vom Juli zum August erreichte die Tageshöchsttemperatur in Genf über 14 Tage gemittelt 30,0 Grad, in Basel 30,4 und in Lugano 30,8 Grad.

13. Es geht auch schlimmer: Der Sommer 1540 war so heiss, dass sich eineinhalb Meter unter manchem Flussbett kein Tropfen Wasser mehr fand. Brunnen, die noch Wasser enthielten, wurden bewacht, nur beim Glockenschlag wurde die Flüssigkeit ausgegeben. Im ausgetrockneten Bodensee suchten die Menschen römische Münzen. (SDA/jmh)

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