Widerstand im Kanton Freiburg
Greenpeace zieht wegen Micarna-Schlachthof vor Gericht

Greenpeace Schweiz kämpft weiter gegen den geplanten Bau eines Geflügelschlachthofs der Migros-Gruppe im freiburgischen St-Aubin. Die Organisation wehrt sich dagegen, vom Kanton keine Einsicht in den Kaufvertrag für das Grundstück erhalten zu haben.
Publiziert: 30.05.2024 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2024 um 13:11 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Aus diesem Grund hat Greenpeace beschlossen, beim Kantonsgericht Beschwerde einzureichen, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. Der Kanton Freiburg beharre darauf, einen Vertrag geheim zu halten, der von öffentlichem Interesse sei. Das zeige, dass beim Verkauf viel auf dem Spiel stehe.

«Wir sind entschlossen, bei diesem umweltschädlichen Schlachthof-Projekt Transparenz herzustellen», sagte Florian Kasser, Koordinator der Konsumkampagne bei Greenpeace Schweiz laut Mitteilung.

Der Kanton Freiburg verkaufte der Migros-Tochter für den Schlachthof im Oktober 2023 ein 95'000 Quadratmeter grosses Stück Land. Greenpeace verlangte daraufhin, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz, Einsicht in den Kaufvertrag.

Ein geplanter Hühnerschlachthof im Kanton Freiburg stösst auf Widerstand. Nun wird sich auch das Kantonsgericht mit dem Fall beschäftigen. (Symbolbild)
Foto: ALEXANDRA WEY

Der Kanton lehnte dies ab, worauf sich die NGO an die kantonale Behörde für Öffentlichkeit, Datenschutz und Mediation wandte. Diese empfahl dem Kanton, Greenpeace Zugang zu gewähren, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der Kanton folgte dieser Empfehlung nicht.

Die Migros-Tochte Micarna will in St-Aubin zwischen 250 und 300 Millionen Franken investieren. Entstehen sollen vier Produktionslinien mit 400 bis 500 Arbeitsplätzen. Micarna sprach im vergangenen Herbst von rund 30 Millionen geschlachteten Tieren pro Jahr - so, wie es heute im Schlachthof in Courtepin (FR) der Fall sei.

Im Juni 2023 hatte die Gemeinde St-Aubin die Einsprache von Greenpeace gegen die Revision der Ortsplanung abgelehnt. Laut den lokalen Behörden hängt das Projekt der Migros-Tochter nicht von der Ortsplanung ab, sondern von der bereits genehmigten kantonalen Nutzungsplanung.

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