Fridays for Future
Weltweite Klima-Demo – auch in der Schweiz

Klima-Aktivisten gehen am Freitag weltweit wieder auf die Strasse – auch in der Schweiz. So zum Beispiel in Bern, Basel und Biel.
Publiziert: 22.10.2021 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2021 um 15:15 Uhr

Sie gehen wieder auf die Strasse – und zwar weltweit: Die Klima-Bewegung Fridays for Future hat erneut zu einer globalen Demo aufgerufen.

Natürlich mit dabei: die Schwedin Greta Thunberg (18). Sie geht in ihrer Heimatstadt Stockholm gemeinsam mit anderen Aktivisten auf die Strasse. Auch in der Schweiz wird demonstriert

Tausend Demonstranten in Bern

Rund eine Woche vor Beginn der Weltklimakonferenz in Glasgow ist die Klimastreikbewegung am Freitag in der Schweiz auf die Strasse gegangen. In Bern versammelten sich am Nachmittag mehrere tausend Personen auf dem Bundesplatz.

Die Bewegung Fridays for Future hat zu einer weltweiten Demo aufgerufen.
Foto: AFP
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Mit den Demonstrationen will die internationale Bewegung den Druck auf die Regierungen erhöhen, «endlich zu handeln» und die notwendigen Massnahmen zur Einhaltung der Klimaziele zu ergreifen. Diesen Sommer seien die weltweiten Auswirkungen der Klimakrise mit Überflutungen und Waldbränden deutlich spürbarer geworden.

In Bern versammelten sich anfangs Nachmittag mehrere Tausend Demonstrierende auf dem Bundesplatz. Verschiedene Lokalgruppen waren zuvor in einer Sternfahrt aus umliegenden Gemeinden nach Bern gefahren. An der Kundgebung und in Reden wurden soziale und ökologische Klimaschutzmassnahmen eingefordert.

Bundesrat soll sich internationale Massnahmen einsetzen

Weitere Demonstrationen und Aktionen waren am Nachmittag und frühen Abend unter anderem in Basel, Bellinzona, Biel und Genf geplant.

Die 26. Uno-Klimakonferenz startet am 31. Oktober im schottischen Glasgow. Die Weltgemeinschaft steht in der Kritik, weil viele Staaten ihre Hausaufgaben zum Klimaschutz nicht gemacht haben. Deshalb bleibt gemäss Experten das 2015 gemeinsam gesteckte Ziel in weiter Ferne, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Von der Schweiz erwartet die Klimastreikbewegung, dass sich der Bundesrat für ambitionierte internationale Massnahmen einsetzt und die Emissionen im Inland rapide reduziert.

«Ihr lasst uns keine Wahl»

Besonders in Deutschland ist die Klima-Frage aktuell. Einen Tag nach dem Beginn der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP will die Bewegung in Deutschland ihre Klimaschutz-Forderungen unterstreichen. Schwerpunkt der Aktionen soll am Freitag Berlin sein, wo Aktivisten aus ganz Deutschland erwartet werden.

Unter dem Motto «Ihr lasst uns keine Wahl» begann die Demo um 12 Uhr am Brandenburger Tor und zog dann durch das Regierungsviertel. Nach Polizeiangaben sind 10'000 Teilnehmer angemeldet. Weitere Kundgebungen sind unter anderem in Baden-Württemberg und Thüringen geplant.

Grünen wehren sich gegen Vorwurf

SPD, Grüne und FDP hatten am Donnerstag mit ihren Koalitionsverhandlungen begonnen. Dabei einigten sie sich auf einen ehrgeizigen Zeitplan: In der Woche vom 6. bis zum 10. Dezember wollen sie eine gemeinsame Bundesregierung bilden – mit einem Kanzler Olaf Scholz an der Spitze. In den kommenden Tagen sind offiziell keine weiteren Treffen geplant. Erst nach der konstituierenden Sitzung des Bundestags am Dienstag soll es weitergehen.

Fridays for Future hatte am Mittwoch Forderungen für die ersten 100 Tage einer neuen Bundesregierung vorgestellt. Sie verlangen etwa einen verbindlichen Kohleausstieg bis 2030 und einen Einbaustopp für fossile Verbrennermotoren ab 2025.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock wehrte sich gegen den Vorwurf, Klimaziele der aktuellen Bundesregierung könnten in einer künftigen Ampel-Koalition aufgeweicht werden. «Wenn wir die Ziele unterschreiten würden, dann können wir dieses ganze Papier nehmen und in den Mülleimer werfen», sagte Baerbock am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner» zu den Klimaschutz-Vorschlägen im Sondierungspapier, das SPD, Grüne und FDP in der vergangenen Woche vorgestellt hatten. (jmh/AFP/SDA)

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