Gefängniswärterin in Trainerjacke zurück in der Schweiz
Hier wird Angela Magdici ausgeliefert

Italien hat gestern kurz vor Mittag die Gefängniswärterin Angela Magdici an die Schweiz ausgeliefert.
Publiziert: 15.04.2016 um 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:40 Uhr
Die Italienische Polizei übergab gestern in Chiasso Angela Magdici an die Schweizer Polizei.
Foto: CdT/Maurizio Gonnella
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Anfangs Februar flüchteten Gefängniswärterin Angela Magdici (32) und Häftling Hassan Kiko (27) aus der Schweiz. Gestern um 11.15 Uhr hatte zumindest Magdici wieder Schweizer Boden unter den Füssen.

Die Haare zu einem Zopf geflochten, mit Turnschuhen und einer türkisfarbenen Trainerjacke wurde die 32-Jährige von italienischen Polizisten an die Grenze gebracht, wo sie Tessiner Polizisten in Empfang nahmen. Die Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis bestätigte eine entsprechende Meldung des «Corriere del Ticino». 

Demnach brachten sie Magdici in ein Gefängnis, um die Formalitäten zu erledigen. Laut der Staatsanwaltschaft wird sie im Laufe des heutigen Tages in Zürich eintreffen. Danach wird sie einvernommen.

Kiko noch in Italien

Magdici verhalf dem Häftling Hassan Kiko am 9. Februar im Gefängnis Limmattal zur Flucht. In der Nacht auf Karfreitag wurden die beiden in ihrem Liebesnest beim italienischen Bergamo verhaftet.

In einer auf «20 Minuten» veröffentlichten Videobotschaft erklärte Magdici, der Häftling sei «der Mann ihres Lebens». Das Paar wollte sich offenbar in den Nahen Osten absetzen.

Der getürmten Wärterin drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe wegen Entweichenlassens eines Gefangenen und wegen Amtsmissbrauchs. 

Ihr Geliebter, der syrische Vergewaltiger Kiko, ist immer noch in Italien. Der Syrer machte sich mit dem Ausbruch aus dem Gefängnis nicht strafbar. Allerdings dürfte er seine Chance auf Hafterleichterung oder vorzeitige Entlassung verspielt haben.

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