BDP-Landolt stellt sich vor seine Leute im Bündner Bauskandal
«Das sind doch eher Nebenschauplätze»

Vergangene Woche kam ein riesiger Skandal um illegale Preisabsprachen im Bündner Baugewerbe ans Licht. Im Fokus auch BDP-Politiker. Parteipräsident Martin Landolt fordert Aufklärung – und findet den Zeitpunkt verdächtig.
Publiziert: 30.04.2018 um 06:51 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 03:05 Uhr
Interview: Christian Kolbe

Herr Landolt, Sie bezeichnen die Aufdeckung des Baukartells und die Bussen der Weko als eine gezielte Aktion gegen die BDP. Das klingt nach Verschwörungstheorie. Glauben Sie das wirklich?
Martin Landolt:
 Tatsache ist: Bis jetzt haben sich die Medien nur für unsere beiden Regierungskandidaten interessiert und alles andere ausgeklammert. Das ist bedenklich.

Bei welchen Kandidaten müsste man denn auch noch hinschauen?
Es geht überhaupt nicht um Parteien oder Kandidaten. Unklar ist aber, welche Rolle die Bündner Kantonspolizei in der ganzen Sache gespielt hat. Immerhin wurde die Person verhaftet, die sich als erste gegen das Baukartell gewandt hatte. Wenn das so stattgefunden hat, wie es jetzt beschrieben wird, dann muss man die Arbeit der Polizei dringend hinterfragen. Das, was bis jetzt untersucht wurde , dort, wo unsere Leute betroffen sind – das sind doch eher Nebenschauplätze.

Nachdenklich: BDP-Präsident Martin Landolt.
Foto: Sabine Wunderlin
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Kommt jetzt eine Kampagne gegen Walter Schlegel, den Kommandanten der Bündner Kantonspolizei und Kandidaten der SVP für die Bündner Regierung? 
Wir machen keine Kampagne. Ich sage nur, es würde mich beruhigen, wenn die journalistische Arbeit den Fächer etwas auftun würde, die gesamte Geschichte und alle Vorfälle analysieren würde, anstatt nur einen Punkt herauszupicken. Da erhoffe ich mir journalistische Sorgfalt, dafür braucht es keine Kampagne.

Nach dem Rückzug eines BDP-Kandidaten steht bereits fest: Die Bündner BDP verliert einen Regierungssitz. Was heisst diese Niederlage für die nationale BDP?
Eine Niederlage in Graubünden, das muss sich erst noch zeigen! Es wäre eine Niederlage, die man erklären könnte, ohne dass man die politische Positionierung unserer Partei hinterfragen müsste. Das macht es nicht besser, aber es lässt sich anders einordnen.

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