Gondel vom Crap Sogn Gion kracht in Hügel
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Horror-Fahrt in Laax GR:Gondel vom Crap Sogn Gion kracht in Hügel

Seilbahn-Gondel knallte in Hügel
Darum kam es zu Beinahe-Katastrophe in Laax GR

Eine Gondel touchierte im Januar 2022 den Boden und mehrere Bäume, eine Passagierin wurde verletzt. Nun liegt der Bericht der Sust vor und zeigt, was an dem Tag schief lief.
Publiziert: 18.07.2024 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2024 um 10:19 Uhr
Diese Fahrt wird Leser Michael R. nicht so schnell vergessen. Die Gondel hing viel zu tief und berührte immer wieder den Boden.
Foto: BLICK-Leserreporter
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«Ich war im ersten Moment total geschockt. Wir hatten Angst, dass wir abstürzen», sagte Michael R.* im Januar 2022 zu Blick. Er sass damals in der Seilbahn zum Crap Sogn Gion in Laax GR, als die Gondel einige Bäume touchierte und dann die Last, die an der Unterseite angebracht war, gegen einen Hügel knallte. Der Kabinenbegleiter betätigte den Nothalt, worauf einige der 35 Fahrgäste durch die abrupte Bremsung zu Boden stürzten. Eine Frau verletzte sich leicht am Finger. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) untersuchte nach der Horror-Fahrt das Beinahe-Unglück. 

Wie aus dem Sust-Schlussbericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, hervorgeht, war die Gondel um fast 40 Prozent überladen. Die zulässige Gesamtlast von 7,5 Tonnen wurde um 2,9 Tonnen überschritten, was zu einem wesentlich grösseren Durchhang des Tragseils führte. Dem erfahrenen Maschinisten war beim Berechnen der Last ein Fehler unterlaufen.

Bergbahn hat umgehend reagiert

Weil gleichzeitig die Lastmessung der Kabine wegen wiederholter Fehlfunktionen seit über einem Monat deaktiviert war, wurde die Überlast auch vom Kabinenbegleiter nicht bemerkt. Zudem handelte der unerfahrene Mann nur zögerlich. Als die Kabine vor der Kollision mit der Lastbarelle einige Bauspitzen streifte, verlangsamte er die Fahrt nicht.

Die Sust hat aufgrund ihrer Untersuchung eine Reihe von Empfehlungen an die Laaxer Bergbahn abgegeben. Diese umfassen eine Verbesserung der Zuverlässigkeit der Lastmesseinrichtung und das Achten auf «ausreichend qualifiziertes Betriebspersonal».

Wie die Sust schreibt, hat die Bergbahn nach dem Unfall umgehend im Sinn der späteren Empfehlungen reagiert. Das Unternehmen beauftragte zudem externe Experten, den Seilbahnbetrieb auf Schwachpunkte zu durchleuchten.

* Name geändert

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