So werden die Mächtigen in Davos geschützt
Kantonspolizei Graubünden und Armee stellen WEF-Sicherheitskonzept vor

Das WEF in Davos ist für die Sicherheitskräfte eine grosse Herausforderung. Am Freitag haben die Kantonspolizei Graubünden und die Schweizer Armee ihr Sicherheitskonzept für das Treffen, an dem Tausende Entscheider aus aller Welt teilnehmen, präsentiert.
Publiziert: 12.01.2024 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2024 um 16:15 Uhr

Das sicherheitspolitische Umfeld und die Bedrohungslage verlangen von Polizei- und Armeeangehörigen am Weltwirtschaftsforum (WEF) umfassendere Einsätze als noch vor einem Jahr. Hochrangige Besucher und eine vorgelagerte Konferenz verstärken diesen Effekt zusätzlich.

Mit der Ukraine-Konferenz am Sonntag vor dem eigentlichen WEF-Start am Montag müsse das Sicherheitsdispositiv bereits einen Tag vorher bereits stehen, sagte Gesamteinsatzleiter Walter Schlegel am Freitag vor den Medien in Davos GR. Zur Konferenz sind 500 Teilnehmende aus 90 Nationen geladen.

Selenski kommt

Die Aufbauarbeiten mussten folglich auch früher beginnen. Schon am 2. Januar begannen die Sicherheitskräfte mit dem Aufstellen der Schutzzäune von insgesamt 250 Kilometer rund um Davos.

Die Kantonspolizei Graubünden präsentiert am Freitagvormittag das Sicherheitskonzept für das World Economic Forum 2024.
Foto: STEFAN BOHRER
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Die Kontrollposten auf dem Weg nach Davos sind nun bereits ab Sonntag in Betrieb. Der Luftraum wurde schon am Freitag gesperrt. Zusätzliche Massnahmen macht heuer die grosse Anzahl schutzbedürftiger Personen am WEF nötig. Unter anderen kommen die Präsidenten Wolodimir Selenski (45) aus der Ukraine, Emmanuel Macron (46) aus Frankreich und Isaac Herzog (63) aus Israel nach Davos.

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WEF wird abgeriegelt

Die Polizei wird von rund 5000 Armeeangehörigen unterstützt. Rund die Hälfte dieser Einsatzkräfte befindet sich in Davos. Der Rest ist in der ganzen Schweiz verteilt. Es stehen unter anderem Cyberspezialisten, Scharfschützen, Hundeführer und Sanitäter im Einsatz. Die Zusatzkosten für die Sicherheit betragen laut dem Bund gegen 9 Millionen Franken. Dafür kommen die Stiftung WEF, der Bund, der Kanton Graubünden sowie die Gemeinden Davos und Klosters auf.

Rückblickend habe es zwei Ereignisse in der Weltgeschichte gegeben, die grosse Auswirkungen auf die Sicherheitsmassnahmen am WEF nach sich gezogen hätten, sagte Schlegel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zum einen waren dies die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington. Zum andern die Anschläge auf die Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» 2015 in Frankreich.

Aber auch die Bedrohung durch Attentate mit Fahrzeugen oder Sprengsätzen nahm zu. So musste das WEF über die Jahre immer mehr abgeriegelt werden, beispielsweise mit zusätzlichen grossen Betonelementen statt nur mit Metallzäunen.

Für Schlegel ist es in der Rolle des Polizeikommandanten und damit als Gesamteinsatzleiter bereits das 12. WEF. Die Sicherheitsmassnahmen seien seit seinem ersten Mal im Jahr 2012 ständig angepasst worden. (nad)

12.01.2024, 10:21 Uhr

Fluglärm und Verkehrsaufkommen ist zu erwarten

Der Einsatz sei mit Fluglärm und Verkehrsaufkommen verbunden. Dattrino dankt der Bevölkerung für ihr Verständnis.

Zum Schluss weist der Kommandant auf die Website www.armee.ch/wef hin, wo man weitere Informationen zum Einsatz findet.

12.01.2024, 10:17 Uhr

So wird der Luftraum geschützt

Die Armee sei für den Schutz des Luftraums zuständig. «Das findet in enger internationaler Absprache mit Österreich und Italien statt.»

Zudem sei das Kommando Cyber für die Sicherstellung der Cybersicherheit der Armee zuständig. 

12.01.2024, 10:15 Uhr

«5000 Armeeangehörige im Einsatz»

«Seit dem 9. Januar sind bis zu 5000 Armeeangehörige im Einsatz», so Dattrino. Der Einsatz daure bis zum 25. Januar.

Über die Bedrohung könne er sich nicht äussern. Die Situation werde aber laufend beurteilt.

12.01.2024, 10:12 Uhr

Jetzt spricht der Armee-Kommandant der Territorialdivision 3

Maurizio Dattrino, Armee-Kommandant der Territorialdivision 3, erklärt nun den Einsatz der Armee, der während des WEFs geleistet wird.

12.01.2024, 10:11 Uhr

Trotz Selenski: Sicherheitsmassnahmen immer etwa gleich

Obwohl der ukrainische Präsident am WEF erwartet werde, seien die Sicherheitsmassnahmen jedes Jahr circa gleich.

12.01.2024, 10:09 Uhr

Neue Sicherheitszone bei Hotel Belvédère

Neu sei eine Sicherheitszone beim Hotel Belvédère eingerichtet worden, wie Schlegel berichtet.

12.01.2024, 10:08 Uhr

500 Teilnehmenden an Ukraine-Konferenz am Sonntag erwartet

Rund 500 Teilnehmer werden dem Oberst zufolge an der Ukraine-Konferenz am Sonntag erwartet. Deshalb seien bereits am Sonntag – einen Tag früher – die Scharfschützen im Einsatz.

12.01.2024, 10:07 Uhr

Anzahl der Teilnehmenden sei dieses Jahr enorm

Die grosse Anzahl der Teilnehmenden gehört dem Kommandanten zufolge dieses Jahr zu den besonderen Herausforderungen. Hinzu komme die geopolitische Lage.

12.01.2024, 10:04 Uhr

«Es bestehen erhöhte Spannungen»

Oberst Walter Schlegel, Gesamteinsatzleiter und Kommandant der Kantonspolizei Graubünden eröffnet die Medienkonferenz. Dieses Jahr sei das sicherheitspolitische Umfeld akzentuierter, so Schlegel. «Es bestehen erhöhte Spannungen.» Das sei auf den Ukraine-Krieg sowie auch die Situation im Gazastreifen zurückzuführen.

12.01.2024, 09:42 Uhr

Medienkonferenz um 10 Uhr

Um 10 Uhr haben Kantonspolizei Graubünden und die Armee Medienvertreter zu einer Pressekonferenz eingeladen. Hintergrund ist die Vorstellung des Sicherheitskonzepts für das World Economic Forum (WEF) 2024, das vom 15. bis 19. Januar im Bündner Ferienort Davos stattfindet. 2800 Teilnehmer, darunter zahlreiche Präsidenten und nahmhafte Wirtschaftsbosse werden in diesem Jahr erwartet. Blick tickert die Veranstaltung für dich live.

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