«Ich hätte meine ganze Familie verloren»
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Helikopterflug über Misox GR:«Ich hätte meine ganze Familie verloren»

Teilstück der A13 zerstört – TCS erklärt, wie Autofahrer trotzdem vorwärtskommen
«Nutzen Sie Passstrassen oder die Lötschberg-Route»

Mit der Sperrung der A13 fällt die wohl wichtigste Nord-Süd-Ausweichroute auf unbestimmte Zeit aus. Der Touring Club Schweiz (TCS) erklärt, welche Auswirkung die wegfallende Route auf den Schweizer Verkehr hat.
Publiziert: 24.06.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2024 um 08:26 Uhr

Die Autobahn A13 wurde beim schweren Unwetter im Misox quasi weggefegt. Auf einer Länge von 200 Metern klafft ein tiefes Loch im Asphalt – Teile der Strasse sind eingestürzt. Auf der von Geröllmassen übersäten Strasse wird für mehrere Wochen kein Verkehr mehr möglich sein – was in den Sommerferien zu einer prekären Verkehrssituation zu führen droht, denn die A13 gilt als beliebte Nord-Süd-Ausweichroute. Wie gross die Auswirkungen tatsächlich sind, wollte Blick vom Schweizer Touring Club (TCS) wissen.

«Diese Route ist insbesondere für Reisende aus der Ostschweiz und dem Grossraum Zürich interessant», erklärt TCS-Mediensprecher Massimo Gonnella. «Da diese Strecke vermutlich für mehrere Wochen oder auch Monate ausfällt, ist am Gotthard in der nächsten Zeit mit einem noch grösseren Verkehrsaufkommen zu rechnen – zumal die Ferienzeit in vielen Kantonen vor der Tür steht.» Jetzt werde das ohnehin schon sehr hohe Staurisiko auf dieser Strecke zusätzlich verschärft.

Die A13, die durch das Misox-Tal führt, wurde durch die Unwetter schwer beschädigt.
Foto: keystone-sda.ch
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Besonders an Wochenenden sei die Gotthardstrecke jedoch nicht immer die schnellste Route, so Gonnella. «Je nach Abfahrts- und Zielort bietet sich die Möglichkeit, eine der zahlreichen Passstrassen zu verwenden. Sämtliche Pässe sollten jetzt offen und befahrbar sein.» Auf der Internetseite des TCS sind alle Passstrassen aufgelistet.

Abfahrt an Wochenenden vermeiden

Für Reisende aus der Nordwestschweiz, dem Raum Bern und unter Umständen auch aus dem Raum Zürich biete sich die Fahrt durch den Lötschberg-Tunnel an. Hier sollten vor der Abfahrt die Wartezeiten am Autoverlad geprüft werden. Aus dem Wallis könne man über den Simplonpass oder mit dem Autoverlad durch den Simplontunnel nach Italien gelangen. «Wer ins Tessin will, kann von dort aus auch über den Nufenenpass fahren», sagt Gonnella. Weiter ist es möglich, über den Grossen Sankt-Bernhard nach Italien zu gelangen. Der Tunnel ist gebührenpflichtig, die Passstrasse ist offen, die Fahrt über den Berg dauert allerdings etwas länger.

Gonnella betont: «Es ist sehr wichtig, die Reise so gut wie möglich zu planen und, wenn irgendwie möglich, die Abfahrt an Wochenenden zu vermeiden. Wer Freitagabend oder am Samstagvormittag durch den Gotthard will, muss mit langen Wartezeiten rechnen.»

Hälfte der A13 in rund einem Monat wieder offen?

Wie sich eine längerfristige Schliessung der A13 auf die A2 auswirken könnte, darüber könne man derzeit noch keine verbindliche Prognose wagen. «Die Kantonsstrasse im Misox wird in absehbarer Zeit wieder geöffnet. Diese Strecke sollte jedoch für den Durchgangsverkehr und insbesondere den Schwerverkehr gemieden werden, da die Strasse in erster Linie der lokalen Bevölkerung dienen soll», unterstreicht der Experte.

Guido Biaggio, Vize-Chef des Bundesamts für Strassen (Astra), sprach am Sonntag gegenüber SRF davon, dass eine Hälfte der A13 in rund drei bis vier Wochen wieder befahrbar sein könnte.

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