Wenigstens etwas Positives
Grippe bleibt dank Corona-Schutzmassnahmen bisher aus

Die Grippesaison in der Schweiz fällt bisher aus. Influenzaviren sind landesweit nicht feststellbar. Andere respiratorische Infektionen stehen im Vordergrund. Grund dafür dürften die Schutzmassnahmen im Zug der Covid-19-Pandemie sein.
Publiziert: 25.01.2021 um 12:17 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2021 um 13:01 Uhr

Allerdings ist die Sentinella-Überwachung derzeit wegen der Covid-19-Situation nur eingeschränkt zuverlässig, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag in seinem Bulletin mitteilte. Deswegen kann auch kein verlässlicher Epidemiewert für die Grippesaison 2020/21 berechnet werden.

Zu bedenken ist gemäss BAG weiter, dass ins Sentinella-System nur die Arztkonsultationen einfliessen. Besuche wegen grippeähnlicher Symptome in Covid-19-Testzentren oder Spitälern sind nicht eingeschlossen. Die Trends sind somit mit Vorsicht zu geniessen und Vergleiche zwischen den Regionen nicht möglich.

Wegen Grippeverdachts hatten die 194 Meldeärztinnen und -ärzte in der zweiten Januarwoche acht Konsultationen. Hochgerechnet ergibt das 63 Konsultationen auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Zahl der Konsultationen zeigte leicht nach oben.

Grippe findet bisher nicht statt: Mädchen beim Fiebermessen. (Archivbild)
Foto: GAETAN BALLY

Die Konsultationsrate wegen Grippeverdachts war in der zweiten Jahreswoche bei den 15- bis 29-Jährigen am höchsten. In keiner Region wurden im Sentinella-System in den ersten beiden Wochen indessen Influenzaviren nachgewiesen.

Unabhängig von Sentinella müssen Laboratorien Influenza-Nachweise melden. Hier gab es in der zweiten Januarwoche einen Nachweis.

Das Nationale Referenzzentrum für Influenza untersuchte in der Grippesaison 2020/21 bisher 652 Proben. Diese stammten nicht nur von Patienten mit grippeähnlichen Erkrankungen, sondern auch von solchen mit Covid-19-Verdacht. Influenzaviren fanden sich nicht.

Dafür bestätigte sich bei 25 Prozent der Proben der Covid-19-Verdacht. Rhinoviren - Schnupfen- und Erkältungserreger - waren für 20 Prozent der Erkrankungen verantwortlich. Der Rest der Infektionen entfiel andere Erreger von Atemwegserkrankungen und auf Adenoviren (Augenentzündungen). In 54 Prozent der Proben waren keine der untersuchten Viren vorhanden.

Auch international blieb eine Grippeepidemie bisher aus. Während der Grippesaison der südlichen Hemisphäre wurden trotz dauernder und sogar vermehrter Tests nur wenige Grippeerreger nachgewiesen.

In Europa ist die Grippe gemäss dem BAG auf zwischen-saisonalem Niveau. Innerhalb der Sentinella-Überwachung wurden in den meisten Ländern keine Influenzaviren nachgewiesen. Weltweit wird die Grippeaktivität als tiefer als für die Jahreszeit üblich eingeschätzt. Lediglich in Südostasien gab es verbreitet Grippeviren.

(SDA)

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