Interaktive Corona-Karte zeigt
So gross ist die Gefahr, auf Infizierte zu treffen

Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat eine interaktive Karte entwickelt, die etwas Licht ins Corona-Dunkel bringt. Sie zeigt, wo die Gefahr am grössten ist, auf einen Corona-Kranken zu treffen. In der Schweiz gibt es etliche Risikogebiete.
Publiziert: 14.11.2020 um 20:52 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2020 um 12:05 Uhr
Die Wahrscheinlichkeit eine mit Covid-19 infizierte Person zu treffen, ist in vielen Kantonen hoch.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Corona-Fallzahlen sinken zwar etwas, sind aber nach wie vor zu hoch. Sollte man da noch zum Geburtstag einladen oder gar einen kleinen Event veranstalten? Schliesslich lauert überall eine potenzielle Ansteckungsgefahr. Diese Entscheidung wird jetzt erleichtert – mit einer interaktiven Karte.

Die Karte zeigt, wo die Gefahr am grössten ist, bei einer Veranstaltung auf einen Corona-Kranken zu treffen. Sie wurde an der Technischen Hochschule in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia entwickelt. Die Daten können für alle Länder und für verschiedene Veranstaltungsgrössen ausgewertet werden.

Gefahrenzone Westschweiz

In der Schweiz sind der Karte zufolge besonders die Westschweizer Kantone mit einem hohen Risiko behaftet. In den Kantonen Genf und Freiburg kann man sich bei Versammlungen von 50 Leuten quasi sicher sein, auf eine infizierte Person zu treffen. Die Wahrscheinlichkeit liegt dort bei 99 Prozent. Entsprechend wichtig ist es, dass diese Kantone Versammlungen auf 5 respektive 10 Personen beschränkt haben.

Aber auch bei kleineren Veranstaltungen unter 10 Personen ist das Risiko gross. In allen französischsprachigen Kantonen kann man sich bei der Hälfte aller Privatpartys sicher sein: Da feiert ein Infizierter mit.

Aber auch in der Deutschschweiz ist der Kontakt zu einer mit Covid-19 infizierten Person nicht unwahrscheinlich. Beispielsweise in den Kantonen Bern, Zürich und Luzern liegt das Risiko bei Veranstaltungen mit 50 Personen bei 75 bis 99 Prozent.

In Graubünden ist das Risiko am geringsten

Was überrascht: Auch in den bislang weniger betroffenen Appenzeller Halbkantonen ist die Möglichkeit gross, einer infizierten Person zu begegnen. Im Graubünden sind die Ausweichmöglichkeiten naturgemäss grösser. Im flächenmässig grössten Kanton ist die Gefahr, einen Corona-Kranken zu treffen, am geringsten.

Im Allgemeinen ist die Gefahr bei privaten Partys mit höchstens zehn Personen wesentlich geringer. Im Aargau, in beiden Basel, Solothurn und Zug wird man bei einer Geburtstagsparty kaum auf Corona treffen.

In der Schweiz sind Privatpartys bis zu zehn Personen noch erlaubt. Bei offiziellen Veranstaltungen gilt die Höchstgrenze von 50 Personen. In manchen Kantonen gelten deutlich strengere Regeln. (hac)

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