Sohn sagt: «Kommen Tausende Franken auf uns zu»
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Der Abend bei Blick TV:Bluttat St. Gallen: Das sagt der beste Freund des Killers

Kindermädchen (†46) in St. Gallen mit Bratpfanne erschlagen
Sohn befürchtet jetzt hohe Rechnungen

Eine Woche, nachdem Kindermädchen Giuliana R. in St. Gallen von Steve P. mit einer Bratpfanne erschlagen worden ist, sind ihre Kinder in der Schweiz. Zu «20 Minuten» sagen sie, wohl einen Kredit aufnehmen zu müssen, um für die Beerdigung zahlen zu können.
Publiziert: 09.09.2020 um 19:54 Uhr
Giuliana R., Kinderbetreuerin und dreifache Mutter, wird in der St. Galler Speicherstrasse wohl zum Zufallsopfer des irren Killers Steve P.
Foto: Facebook
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Vergangenen Mittwoch verschafft sich Steve P.* (†22) Zugang zu einer Wohnung an der Speicherstrasse in St. Gallen. Erschlägt Giuliana R.* (†46), die dort als Kindermädchen arbeitete, mit einer Metallpfanne. Er lässt nicht einmal von ihr ab, als Polizisten die Wohnungen stürmen. Ein Beamter zieht eine Waffe, schiesst auf den irren Angreifer. Steve P. stirbt noch vor Ort. Giuliana R. wird schwer verletzt ins Spital gebracht. Die Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma. Sie erliegt später ihren Verletzungen. Auch zwei Kinder sind in der Wohnung. Auf sie hat Giuliana aufgepasst. Wie es ihnen geht, ist nicht bekannt.

Giuliana R. hat drei eigene Kinder. Sie sind derzeit in der Schweiz, um den Totenschein und die Habseligkeiten ihrer Mutter abzuholen. Es sei ein riesiger Schock für die gesamte Familie gewesen, als man erfahren habe, dass die 46-Jährige getötet worden sei, sagt die Tochter zu «20 Minuten»: «Ich war im Restaurant am Arbeiten, als mein Chef mir ein Artikel darüber zeigte».

Seit drei Jahren in St. Gallen

Vier Jahre lebte Giuliana R. laut ihrem Sohn in der Schweiz, drei davon in St. Gallen. Neben der Trauer habe die Familie nun aber leider auch mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, sagt Giulianas Sohn (30) zu «20 Minuten»: «Es kommen nun Tausende Franken auf uns zu». Man müsse wohl einen Kredit aufnehmen und sich verschulden, damit man für Beerdigung, Überführung und alles bezahlen könne.

Der Sohn ergänzt, dass man eine sehr gute Beziehung zu Giuliana R. gehabt habe. Das Verhältnis zur Familie, für die Giuliana arbeitete, sei ebenfalls gut. Der Vater sei sogar an der Beerdigung in Italien gewesen.

Nun kehre die Familie nach Italien zurück, heisst es weiter. Man fahre mit vielen offenen Fragen nach Hause. Der Sohn geht davon aus, dass seine Mutter die von ihr gehüteten Kinder gerettet habe. «Da sind wir uns absolut sicher», sagt er.

Warum musste Giuliana R. sterben?

Gleiche Gedanken haben die Verwandten, die BLICK an der Beerdigung in Palù bei Verona (I) antraf. «Giuliana hat ihr Leben für andere geopfert», sagt Don Flavio, der Priester. Eine Angehörige führt aus: Giuliana habe sich zwischen den irren Killer und mehrere Kinder geworfen. «Giuliana war mit einer der Töchter ihrer Arbeitgeberin auf dem Weg nach Hause. Sie wurde von einem verdächtigen jungen Mann verfolgt. Da hat sie das Kind schnell in den Gang geschoben und sich selbst dem Kerl in den Weg gestellt.»

Was in der Wohnung an der Speicherstrasse genau passiert ist, ist weiterhin unklar. Derzeit geht die Staatsanwaltschaft St. Gallen davon aus, dass Wohnung und Opfer vom Täter «völlig zufällig» ausgewählt worden sind.

* Namen geändert

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