Nackte Kuh-Streichlerin ist Corona-Skeptikerin
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Masken-Gegnerin, Corona-Skeptikerin, Chemtrail-Fanatikerin
Das ist die Kälbli-Schmuserin vom Oberalppass

Nackt spaziert eine Frau Ende August auf dem Oberalppass und schmust mit den Kühen. Blick-Recherchen zeigen: Die Kälbli-Schmuserin ist keine Unbekannte. Sie ist im Internet aktiv – und zwar in der Verschwörungstheoretiker-Szene.
Publiziert: 08.09.2021 um 00:39 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2021 um 20:13 Uhr

Sie sorgte für absurde Bilder auf dem Oberalppass in Graubünden: die Kälbli-Schmuserin. Ende August beobachtete eine Leserreporterin, wie eine junge Frau auf eine eingezäunte Weide spazierte, die Tiere streichelte und Selfies machte – und zwar füdliblutt. Nicht ungefährlich.

Das musste auch die Dame lernen. Wenig später ging eine schwarze Mutterkuh auf sie los. Sie kam wohl einem Kalb zu nahe. Die Frau hatte Glück und kam mit dem Schrecken davon.

Doch wer ist die Kälbli-Schmuserin? Blick-Recherchen zeigen: Es handelt sich um Dilara K.* (24). Sie ist keine Unbekannte. Ihr Instagram-Profil verrät schnell: Sie will gerne eins mit der Natur sein, so ursprünglich wie möglich. Im Internet finden sich mehrere Bilder, auf denen sie sich nackt in den Schweizer Bergen räkelt. Auf einer Wiese, an einem Bach oder im Wald.

Blick-Recherchen zeigen: Es sind nicht die ersten Nacktbilder der Dame. Sie postet regelmässig Fotos von sich in der Natur – und zwar füdliblutt.
Foto: zvg
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Sie ist eine eingefleischte Verschwörungstheoretikerin

Auf einem anderen Profil postet die 24-Jährige weniger Nacktbilder. Dort erhebt sie ihre Stimme. Zum Beispiel gegen Chemtrails. Zur Erklärung: Der Begriff Chemtrail setzt sich aus den englischen Worten «Chemicals» (Chemikalien) und «Contrails» (Kondensstreifen) zusammen.

Seit den 1990er-Jahren wird die Verschwörungstheorie verbreitet, dass die Kondensstreifen am Himmel dazu eingesetzt werden, um das Wetter zu beeinflussen oder gar die Menschen zu vergiften. Kurzum: Die Kälbli-Schmuserin ist eine eingefleischte Verschwörungstheoretikerin.

Sie wettert regelmässig gegen Masken

Aber Dilara K. hat nicht nur was gegen die Kondensstreifen am Himmel, sondern ist auch entschieden gegen die Corona-Massnahmen und den Mundschutz. Und geht dafür regelmässig auf Corona-Demos. In Luzern, Bern oder Rapperswil SG.

Ausserdem gibt sie Tipps, wie man an eine Masken-Dispens kommt, um keinen Mundschutz tragen zu müssen. Denn darunter könne man ja nicht atmen. Immer wieder spricht sie die Masken an und was sie davon hält. Zum Beispiel erzählt sie, dass man vom Masken tragen einen Pilz im Rachen bekommen würde.

Tausende Follower im Internet

Pilz im Rachen? Dilara K. erklärt sich gegenüber Blick: «Eine Bekannte von mir hatte einen Pilz im Rachen. Als sie zum Arzt ging, bestätigte dieser, dass der Pilz von der Maske stammt. Mit dem Account möchte ich auf die Corona-Massnahmen aufmerksam machen.»

Die Menschen dürften nicht eingeschränkt werden. Es sei jedem sein Recht, sich nicht impfen zu lassen. Das sollte respektiert werden. «Dafür kämpfe ich.» Sie glaube schon, dass es Corona gibt. Nur die Massnahmen seien nicht angemessen.

Ihre kruden Theorien finden Gehör. Inzwischen hat die Kälbli-Schmuserin auf Instagram und Tiktok über 10'000 Follower. Manche Videos haben über 100'000 Aufrufe. Eins sogar über 270'000 Klicks. Über allem steht für sie ein Begriff: Freiheit. Immer wieder taucht das Wort auf. Egal, ob sie sich nun in der Natur nackt räkelt oder auf dem Bundesplatz gegen die Corona-Massnahmen demonstriert. (jmh)

* Name der Redaktion bekannt


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