«Mittelfristig ist keine Entspannung in Sicht»
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Nächste Gewitter am Wochenende:«Mittelfristig ist keine Entspannung in Sicht»

Meteorologe versenkt Sonnen-Hoffnungen
«Dieser Sommer wird wohl nicht mehr stabil»

Wars das schon mit dem Sommer? Die Schweiz hat gerade die schwersten Unwetter seit Jahren überstanden. Seen und Flüsse sind immer noch randvoll – und schon ziehen am Samstag die nächsten Gewitter auf. Bitter: Auch nächste Woche gehts wechselhaft weiter.
Publiziert: 22.07.2021 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2021 um 07:45 Uhr
Georg Nopper

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nicht so in diesem Sommer. Klaus Marquardt von Meteo News will sich nichts vormachen: «Vielleicht war das schon die schönste Woche des Sommers», sagt der Meteorologe zu Blick.

Ab dem späteren Samstagnachmittag kommt es in der Schweiz schon wieder zu einem Donnerwetter. Dabei haben sich die Seen und Flüsse vom Horror-Unwetter der vergangenen Woche noch gar nicht erholt. Für Teile der Aare, den Bieler- und Neuenburgersee gilt immer noch die zweithöchste Hochwasser-Gefahrenstufe 4, für den Vierwaldstättersee Stufe 3.

Es kann alle treffen

Welche Regionen von den nächsten Gewittern genau betroffen sein werden, ist noch schwierig zu sagen. «Es kann überall zwischen Voralpen und Jura sein.» Permanenter Dauerregen sei zwar nicht zu erwarten. «Ansonsten ist jedoch alles möglich, auch Hagel», sagt der Meteorologe. «Es wird schütten. Gebietsweise ist viel Regen in kurzer Zeit zu erwarten.»

Eindrückliches Bild von 2006: Blitz-Reigen über der Stadt Zürich.
Foto: Keystone
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Als Folge davon werden Bach- und Flusspegel zwischenzeitlich wieder steigen. Letztendlich wird sich das auch auf die Seen auswirken. «Es kann sein, dass die Warnstufe in den gefährdeten Gebieten dann wieder auf fünf angehoben wird», befürchtet Marquardt. Die Kantone Freiburg und Neuenburg warnen über Alertswiss bereits erneut vor Hochwasser. Zudem droht in Gebieten mit starkem Niederschlag Hangrutschgefahr.

Claudias Hausdach ist nach Sturm durchlöchert
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Niederschlags-Rekorde zu erwarten

Ein Ende des Sommer-Jammers ist überdies auch nach Samstag nicht in Sicht: Am Sonntag bleibt das Wetter veränderlich und schwülwarm, bei rund 27 Grad auf der Alpennordseite. Es ist weiterhin mit Regen und Gewittern zu rechnen. Anfang Woche sinken die Temperaturen auf rund 23 Grad bei anhaltend gewittrigen und feuchten Verhältnissen. Insgesamt rechnet Marquardt auf der Alpennordseite bis Donnerstagmorgen mit einer Niederschlagsmenge von 50 bis 100 Liter, auf der Alpensüdseite mit 100 bis 150 Liter.

Ab Donnerstag könnte das Wetter schliesslich wieder etwas freundlicher werden. Doch Marquardt stellt klar: «Eine längere Entspannung wird das nicht. Und dann kommt bereits der August.» Der Meteorologe rechnet fest damit, dass dieses Jahr zumindest örtliche Juli-Rekorde gebrochen werden, was die Niederschlagsmenge angeht. «Dieser Sommer wird wohl nicht mehr stabil», so sein ernüchterndes Fazit.

Gefahr auch in Deutschland

Gut eine Woche nach der Flutkatastrophe in Deutschland mit mehr als 170 Toten blicken die Menschen in den betroffenen Gebieten mit Sorgen auf die Wetteraussichten für das Wochenende. Schauerartiger Regen und Gewitter werden in Rheinland-Pfalz und im Saarland erwartet. Auch in Nordrhein-Westfalen drohen wieder Schauer und Gewitter mit Starkregen. Welche Gebiete genau betroffen sein werden, sei derzeit noch nicht vorherzusagen, heisst es beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Punktuell könne es jedoch in den «Unwetterbereich» gehen, wird gewarnt.

Bilder wie im Krieg: Zerstörte Häuser in der Ortschaft Mayschoss in Rhinland-Pfalz.
AFP

Gut eine Woche nach der Flutkatastrophe in Deutschland mit mehr als 170 Toten blicken die Menschen in den betroffenen Gebieten mit Sorgen auf die Wetteraussichten für das Wochenende. Schauerartiger Regen und Gewitter werden in Rheinland-Pfalz und im Saarland erwartet. Auch in Nordrhein-Westfalen drohen wieder Schauer und Gewitter mit Starkregen. Welche Gebiete genau betroffen sein werden, sei derzeit noch nicht vorherzusagen, heisst es beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Punktuell könne es jedoch in den «Unwetterbereich» gehen, wird gewarnt.

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