Aargauerin muss Hund wegen Nachbarschafts-Streit einschläfern
«Es ist schlimm, dass Menschen so eine Macht haben»

Weil sich der Hund von Saskia H. auf dem Balkon erleichtert, ist ein heftiger Nachbarschaftsstreit mit ihrem Nachbar entbrannt. Mit unschönem Ende: Die Hundehalterin hat die Wohnung gekündigt – und muss ihren geliebten Vierbeiner einschläfern lassen.
Publiziert: 21.07.2023 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2023 um 22:39 Uhr

Dieser Nachbarschaftsstreit hat es in sich – und kostet einen kranken Hund jetzt das Leben. Aufgrund eines «unzumutbaren Gestanks» auf dem Balkon unter ihm hat Wolfgang W.* (62) aus Jonen AG seine Verwaltung kontaktiert. Der Grund: Der Hund seiner Nachbarin Saskia H.* (29) würde sein Geschäft in der Nacht immer draussen auf dem Balkon verrichten.

«Das stinkt dermassen», sagt der Schweizer zu Tele M1. Man könne nicht einmal mehr das Fenster öffnen. Deshalb habe er Massnahmen ergriffen und sowohl Verwaltung als auch Polizei eingeschaltet. Diese hätte das Gespräch mit beiden Parteien gesucht – und drohte Familie H. schliesslich mit der Kündigung.

Das Problem: Hund Didi hat Diabetes. Weil er viel trinkt, müsse er sich häufiger erleichtern. «Wir schauen, dass wir immer alles sofort entfernen und dass so wenig wie möglich auf dem Balkon landet. Meine krebskranke Mutter steht extra jeden Tag um 6 Uhr morgens auf», sagt H. auf Anfrage von Blick.

Weil er sich häufiger auf dem Balkon erleichtert, ist um Hund Didi ein wütender Nachbarschaftsstreit entfacht.
Foto: screenshot telem1
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Hund muss eingeschläfert werden

Familie H., die seit sechs Jahren in Jonen lebt, hat schliesslich selbst gekündigt. «Wir hatten noch keine Lösung, konnten den Druck aber nicht mehr ertragen.» Im September ziehen sie aus. Jedoch ohne ihren Didi. Er wird am 28. Juli eingeschläfert. «Eigentlich ist es schlimm, dass Menschen so eine Macht haben», sagt die junge Frau gegenüber Tele M1 weiter. Die Familie könne einen kranken Hund nicht mehr so einfach weggeben. Das habe sie auch der Verwaltung gesagt.

Auf Anfrage von Blick erklärt sie: «Für uns wurde alles ein bisschen zu viel. Didi war in dem ganzen Stress nicht mehr glücklich. Deshalb haben wir uns für diesen schweren Schritt entschieden. Es ist eine Erlösung für ihn.» (ene)

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