«Das Ganze ist uns peinlich»
Alle Autofahrer nach Gemeindeversammlung in Würenlingen gebüsst

Obwohl das Parkieren an Gemeindeversammlungen in Würlingen AG eigentlich kostenlos ist, erhielten sämtliche Besucher eine Busse. Schuld seien mehrere unglückliche Umstände.
Publiziert: 15.12.2023 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2023 um 11:39 Uhr

In Würenlingen AG endete eine Gemeindeversammlung Mitte November für viele Besucher mit einer bösen Überraschung. Wie das «Badener Tagblatt» berichtet, klemmte bei sämtlichen Autos, die auf dem Parkplatz der Mehrzweckhalle Weissenstein standen, ein Bussenzettel unter dem Scheibenwischer. Selbst beim Gemeindeammann Patrick Zimmermann. Wegen Nichtanbringens der blauen Parkscheibe sollen sie 40 Franken bezahlen.

Für viele kam die Strafe aus dem Nichts – schliesslich darf man sonst bei Gemeindeversammlungen bei der Halle jeweils gratis parkieren. Wie Patrick Zimmermann auf Anfrage der Zeitung erklärt, will man ja, dass möglichst viele Leute kommen. Umso grösser ist die Wut bei den Gebüssten.«Bereits am nächsten Morgen kamen die ersten erbosten Bürgerinnen und Bürger auf die Gemeindekanzlei», so Zimmermann.

Tafel war offenbar abgedeckt

Doch wie kam es zu der Bussen-Panne? Der Ammann spricht von einer «Verkettung von mehreren kleinen unglücklichen Umständen».

Nach einer Gemeindeversammlung in Würenlingen AG wurden sämtliche Autos gebüsst. Bei der Bussen-Flut handelte es sich um einen Fehler. (Symbolbild)
Foto: Getty Images
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Möglicherweise sei die Tafel, die darauf hinweise, dass die Besucher der Gemeindeversammlung kostenlos parkieren dürfen, abgedeckt oder eingeklappt gewesen. «Gut möglich auch, dass die Bedeckung durch den starken Wind weggeweht wurde.»

Zudem habe es an dem Tag geregnet, wodurch die Sicht beeinträchtigt gewesen sei. Zimmermann zufolge war der Sicherheitsdienst, der offiziell ermächtigt ist, Bussen zu verteilen, nicht über die Gemeindeversammlung an dem Abend informiert. Die Folge war ein Haufen gebüsster Autos.

Gemeinde schämt sich für den Fehler

Wie es im Bericht heisst, werden sämtliche Bussen, die an dem Abend bei der Halle ausgestellt wurden, storniert. Wer die 40 Franken bereits bezahlt habe, erhalte sein Geld zurück. 

«Wer auf die Gemeindekanzlei kommt und den Zahlungsnachweis zeigt, erhält 40 Franken in bar ausgezahlt», verspricht Patrick Zimmermann. Eine Rückerstattung via Bussen-Inkasso sei dagegen nicht möglich.

Würde man es genau nehmen, müsste die Gemeinde den rückerstatteten Betrag von der privaten Sicherheitsfirma einfordern. Man habe sich nun aber für eine pragmatische Lösung entschieden. Patrick Zimmermann zum «Badener Tagblatt»: «Das Ganze ist uns peinlich.» (dzc)

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