Es gibt aber einen Haken
Aargauer Geisterhaus kommt für Schnäppchenpreis unter den Hammer

Ein Einfamilienhaus im Gränicher Refental im Aargau steht seit sieben Jahren leer. Jetzt wird das Geisterhaus zwangsversteigert – und zwar für den Spottpreis von 575'000 Franken. Wer die Liegenschaft kauft, dürfte sich aber mit einigen Problemen konfrontiert sehen.
Publiziert: 09.11.2023 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2023 um 06:33 Uhr

Weitläufiger Garten, Schopf mit Garage und ein Grundstück von 1279 Quadratmeter – und das Ganze zum Schnäppchenpreis von 575'000 Franken. Die Rede ist von einem Einfamilienhaus im Kanton Aargau. 

Das Haus, das vom Hauseigentümerverband Aargau als «leicht demoliert, aber marktgängig und zweckmässig» beschrieben wird, kommt am Mittwoch unter den Hammer. Das berichtet die «Aargauer Zeitung» unter Berufung auf die Anzeige des regionalen Betreibungsamts Buchs. Das Geisterhaus, das im Gränicher Refental steht und seit sieben Jahren unbewohnt ist, wird zwangsversteigert.

Besitzer haben am Haus unbewilligte Veränderungen vorgenommen

Das Haus ist nicht nur sanierungsbedürftig, sondern steht auch inmitten einer Landwirtschaftszone, wo das Vornehmen von baulichen Veränderungen schwierig ist.

Nächste Woche wird dieses kleine Einfamilienhaus, das im Gränicher Refental steht, zwangsversteigert.
Foto: HEV Aargau
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Genau davor sind die bisherigen Besitzer jedoch nicht zurückgeschreckt. Sie haben den Schopfteil erweitert, allerdings ohne vorher eine Baubewilligung einzuholen. Das Ober- und Dachgeschoss sind deshalb lediglich über die unbewilligten Flächen zugänglich.

Das dürfte für die Nachfolger problematisch werden: Wie das Betreibungsamt schreibt, ist die Ausgangslage mit dem Kanton abzuklären.

Ex-Eigentümer wehren sich gegen Zwangsversteigerung

Bei den ehemaligen Eigentümern handelt es sich um ein in der Region bekanntes Ehepaar. Es hat bereits mit der Versteigerung ihres Bauernhofes im Mettauertal AG Anfang Jahr für Schlagzeilen gesorgt.

Monatelang kämpfte das Ehepaar dafür, den Verkauf des sogenannten Aemmerhofes rückgängig zu machen – bis jetzt. Die beiden hoffen noch immer auf eine Neuauflage der Versteigerung, einen freihändigen Verkauf oder den Einstieg eines Investors.

Wie im Fall des Bauernhofes sind die Eigentümer auch beim Einfamilienhaus in Gränichen nicht mit dem Vorgehen der Behörden einverstanden. «Ich bin mit dem Betreibungsamt in Kontakt und diskutiere das weitere Vorgehen bezüglich der Liegenschaft. Ein freihändiger Verkauf würde vermutlich zum besten Ergebnis führen», so der Ehemann zur «Aargauer Zeitung». 

Die Versteigerung ist öffentlich und wird aufgrund der Betreibung durch Pfandverwertung von der Raiffeisenbank Reitnau-Rued durchgeführt. Wie das Betreibungsamt schreibt, können Interessierte im Gemeindesaal Buchs daran teilnehmen. (dzc)

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