Self-Checkout-Betrug in der Migros immer dreister
Wenn aus dem Lachs eine Banane wird

Billiger mit dem Einkauf wegkommen – möglich machts der Self-Checkout. Dabei werden die Maschen immer ausgefallener, wie zwei Fälle im Kanton Aargau zeigen.
Publiziert: 11.04.2024 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2024 um 13:56 Uhr

Dass seit der Einführung des Self-Checkout-Systems viel mehr in Läden wie der Migros oder Coop geklaut wird, ist keine neue Entdeckung. Doch wie kreativ einige Kunden mittlerweile werden, zeigen zwei Fälle aus dem Kanton Aargau, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. 

Der erste Fall, der vor der Justiz im Kanton Aargau gelandet ist, ist aus dem November 2023. Eine Frau (54) wollte im Bezirk Aarau ihren Einkauf erledigen. Nur hatte die Beschuldigte nie vor, die Ware rechtmässig zu bezahlen. In der Obst- und Gemüseabteilung griff sie zum Bananen-Regal, wägte sie und beschloss, dass der Preis definitiv nicht ihren Vorstellungen entsprach.

Beim Self-Checkout in der Migros wird sehr oft geklaut. Dabei werden die Maschen immer kreativer...
Foto: DUKAS
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Trick hat sich nicht gelohnt

Also ging sie nach dem Scannen erneut zu den Bananen und tauschte sie durch grössere aus. Den Trick nutzte die 54-Jährige jedoch nicht nur bei der krumm gewachsenen Beere, sondern auch bei den Karotten. Bei den Kartoffeln legte sie nach dem Abwiegen noch weitere dazu. «Die Beschuldigte täuschte dadurch über das tatsächliche Gewicht und den Preis der Früchte und Gemüse», lautet es im Strafbefehl, wie die «Aargauer Zeitung» weiter berichtet.

Und was ist der Gewinn? Ganze 5 Franken und 15 Rappen. Ziemlich mager im Verhältnis zu der Busse von über 100 Franken und den Strafbefehlsgebühren von 300 Franken, die die Frau für ihr Vergehen kassiert hat.

Lachs wird zur Banane

Einen weiteren tückischen Hack hat auch ein Mann (63) im Bezirk Brugg angewendet. Unter seinen Fingerspitzen verwandeln sich Lachsfilets, die eigentlich 44 Franken kosten würden, in Bananen im Wert von 75 Rappen. Ein lukratives Geschäft, das der Mann gleich zwei Wochen später noch einmal machen will. Statt Lachs überklebt er das Preisetikett mit einem Ingwer-Preisschild und zahlt nur 45 Rappen.

Doch dieses Mal kommt er damit nicht so leicht davon. Für den mehrfachen geringfügigen Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage kassiert er eine Busse von 400 Franken und eine Strafbefehlsgebühr von 500 Franken. Weitere 15 Franken fallen wegen Polizeikosten an. 

Bereits im Mai 2023 wurde ein grösserer Betrugsfall in der Migros bekannt, als eine Schweizerin (31) über 100 Produkte im Wert von über 1300 Franken mithilfe eines Subito-Geräts in einen Einkauf von neun Produkten für rund 40 Franken verwandelte. Vorwurf: versuchter Diebstahl. Die Frau wurde zu einer Geldstrafe verurteilt und musste auch die Gerichtskosten übernehmen. (mgf)

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