«Sie fuhr Eve über den Kopf und haute einfach ab»
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Autolenkerin tötet Mini-Hund:«Sie fuhr Eve über den Kopf und haute einfach ab»

Autofahrerin tötet in Bärschwil SO den kleinen Terrier von Selina Platzgummer (21)
«Sie fuhr Eve über den Kopf und haute einfach ab»

Von diesem Spaziergang kam Yorkshire-Terrier-Hündin Eve (†8) nicht wieder nach Hause. Gestern Abend wird das Tier überfahren und stirbt. Dreist: Die Autofahrerin haut nach dem tragischen Unfall einfach ab. BLICK konnte mit dem traurigen Frauchen sprechen.
Publiziert: 12.08.2020 um 23:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 08:12 Uhr
Selina Platzgummer (21) weint bittere Tränen um die verstorbene Mini-Yorkshire-Terrier-Hündin Eve (†8). Auch Gordon-Setter-Rüde Sam trauere um sein Gschpänli. Er habe sein Futter heute noch nicht angerührt und sei untypischerweise sehr ruhig.
Foto: Luisa Ita
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Luisa Ita

Selina Platzgummer (21) weint bittere Tränen. Sie trauert um ihre verstorbene Mini-Yorkshire-Terrier-Hündin Eve (†8). Was gestern Abend unweit ihres Wohnortes in Bärschwil SO geschah, hat die junge Frau noch nicht verarbeitet. Auch der zweite Hund der Familie, der Gordon-Setter-Rüde Sam, trauert um sein Gschpänli. Er hat sein Futter nicht angerührt und ist ungewöhnlich ruhig.

Die junge Pflegeassistentin erzählt: «Ich war zusammen mit meiner Schwester und Sam auf dem Spaziergang. Auch Eve war dabei, sie lief immer hinter uns her.» Mit traurigen Augen berichtet sie weiter: «Im Wald lasse ich die Hunde immer frei laufen, da dort ein Fahrverbot herrscht. Ausserdem hat es auch noch einen Bach.» Plötzlich habe sie ein Auto kommen hören, erinnert sich das Frauchen: «Dann habe ich zu Eve gesagt, dass sie warten soll. Ich habe ihr dafür auch ein Handzeichen gegeben. Der Autofahrerin habe ich ebenfalls bedeutet, dass sie anhalten soll.»

«Der Schwanz hat noch gewedelt»

Das Auto (ein dunkelgrauer Suzuki mit Baselländer Kennzeichen) habe kurz gebremst, führt die junge Frau weiter aus: «Dann hat die Frau wieder Gas gegeben und ist Eve direkt über den Kopf gefahren!» Geschockt sei sie zu ihrer Hündin gerannt: «Ich habe noch gesehen, wie der Schwanz ein bisschen wedelte.» Selina Platzgummer vermutet: «Wohl die letzten Nerven, die gezuckt haben.» Der Kopf des Mini-Yorkshire-Terriers habe aber schon in einer grosse Blutlache gelegen. Sofort ist klar: Eve ist tot.

Die Pflegekraft bricht in Tränen aus und ruft ihre Mutter an. Diese eilt etwa innert dreier Minuten an den Unfallort, da hat sich die Unfallfahrerin bereits aus dem Staub gemacht. «Sie hat etwa 30 Meter weiter vorne angehalten, aber ich dachte nicht daran, das Autokennzeichen zu notieren. Ich stand unter Schock», sagt Platzgummer. Dann sei es auch schon zu spät gewesen, und das geländewagenähnliche Auto sei abgehauen.

«Es hätte jedem passieren können»

Beschreiben kann die junge Frau die Unfallfahrerin aber sehr genau: «Es war eine ältere Dame zwischen 50 und 60 Jahren. Sie hatte braungraues Haar, etwas kürzer als schulterlang, und sie trug eine Brille.»

Vorwürfe macht Selina Platzgummer der Autolenkerin aufgrund des Unfalls keine: «Es hätte jedem passieren können. Es war ein Unfall.» Aber: «Was mich enttäuscht, ist, dass sie nicht ausgestiegen, sondern einfach abgehauen ist.» Durch das offene Autofenster habe die Dame nämlich sehr wohl mitbekommen, dass sie Eve überfahren hatte. Die Hündin habe noch einmal laut gequietscht.

Eve wird eingeäschert

Die Pflegeassistentin hofft nun, dass die Polizei die Unfallfahrerin findet. Die Dame soll zur Rechenschaft gezogen werden. «Wir wollen kein Geld oder so von ihr, das bringt Eve auch nicht wieder zurück.» Aber: «Die Frau soll ihre gerechte Strafe für die Fahrerflucht und das Fahren durch ein Fahrverbot erhalten.»

Vergessen wird Selina Platzgummer ihre Hündin nie. Die Familie hat sich deswegen schon Gedanken über einen würdigen Abschied für die Kleine gemacht: «Wir lassen Eve jetzt einäschern und füllen die Asche dann in kleine Urnen ab. Die hängen wir uns dann als Ketten um den Hals.»

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