Jetzt spricht das Raub-Opfer von Schönenwerd SO
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«Mit Schlägen eingedeckt»:Jetzt spricht das Raub-Opfer von Schönenwerd SO

Brutaler Überfall auf Rolf P. (66) in Schönenwerd SO
«Einer hat mir in Kickbox-Manier voll ins Gesicht getreten!»

Rolf P. (66) aus Schönenwerd SO glaubt, dass sich die beiden Männer vor der Türe für die freien Wohnungen im Haus interessieren – und öffnet ihnen. Doch sie wollen sein Geld und Wertsachen. Kurz darauf wird der Senior in seiner Wohnung brutal verprügelt und ausgeraubt.
Publiziert: 25.08.2021 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2021 um 07:38 Uhr
Ralph Donghi

Schon wieder wird zwischen Aarau und Olten SO ein Senior daheim brutal ausgeraubt. Ende Juli war es Albert S.* (71) in Dulliken SO – drei Rumänen wurden danach gefasst. Jetzt traf es Rolf P.** (66) aus Schönenwerd SO – aktuell sind die Täter flüchtig. «Einer hat mir gar gedroht, dass er wiederkommen werde», so Rolf P. Deshalb möchte er anonym bleiben.

Dann erzählt er, was am Montag gegen 15 Uhr passiert ist. «Es hat an meiner Haustüre geklingelt.» Er geht das Treppenhaus hinunter, sieht durchs Milchglas der Türe zwei Männer. «Als sie mir sagten, dass sie etwas wegen der freien Wohnungen im Haus besprechen müssten, habe ich geöffnet.»

«Die Räuber gerieten völlig in Rage»

Nur: «Sie gingen rauf in meine Wohnung», sagt Rolf P. Er geht hinterher. «Dort haben sie Geld, mein Portemonnaie und Schmuck gefordert. Mit der Begründung, ich schulde ihnen Geld.» Er will wissen, was für Geld, er kenne sie nicht. Da hätten sie erneut das Gleiche verlangt. «Da sagte ich, dass ich hier kein Geld hätte und das Portemonnaie im Auto sei.»

Rolf P. (66) zeigt Blick sein blaues Auge, das ihm die Räuber – nebst anderen Verletzungen – zugefügt haben.
Foto: Ralph Donghi
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Die Räuber drehen durch. «Einer hat mir in Kickbox-Manier voll ins Gesicht getreten!» Er sei gestrauchelt. «Dann kam der andere auf mich drauf und deckte mich mit Faustschlägen gegen den Kopf ein.» Beide hätten dann auf ihn eingeschlagen. «Die gerieten völlig in Rage. Wie ein Pitbull, der sich verbeisst.» Er habe Angst gehabt, dass einer ein Messer zücke.

Handy, Bankkarten, Bargeld und Uhr gestohlen

Rolf P. beginnt zu schreien. «Das Fenster war offen. Da liessen sie von mir ab. Auch weil ich sagte, dass ich ihnen zeigen würde, wo normalerweise das Portemonnaie liege.» Im Korridor zeigt er das Gestell, wo nur sein Handy mit den Bankkarten und etwas Bargeld liegt. Da hätten sie ihm dies abgenommen – und seine Uhr.

Bevor die Räuber abhauen, rufen sie Rolf P. noch etwas zu. «Einer sagte, dass er in vier Wochen wiederkäme. Der andere, er werde zwei Minuten vor der Türe warten. Und wenn ich rauskäme, sei ich tot.» Er habe später aus dem Fenster geschaut und die Männer nicht mehr gesehen.

Die alarmierte Polizei habe Spuren gesichert und ein Verfahren gegen unbekannt eröffnet, sagt Rolf P. Zudem werden Zeugen gesucht, denen im Quartier rund um die Sälistrasse zwei verdächtige Personen aufgefallen sind.

Rolf P. öffnet nur noch Leuten, die er kennt

Und die Verletzungen? «Ich habe Hämatome überall am Kopf und am Körper», sagt Rolf P. «Ich mache die Türe nur noch auf, wenn ich zuvor aus dem Fenster geschaut habe und die Person kenne.»

Rolf P. hofft, dass die Täter erwischt werden. «Sie haben gebrochen Deutsch gesprochen, trugen blaue Schutzmasken und waren dunkel gekleidet.»

* Name bekannt
** Name geändert


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