Papi muss Frau und Baby verlassen
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Familie nach Geburt getrennt:Papi muss Frau und Baby verlassen

Corona-Massnahmen im Spital
Vater (30) muss Spital nach Geburt seines Sohnes verlassen

Nazli Dogan (31) aus Subingen SO hat ihren Sohn Kiana Jack während der Corona-Krise zur Welt gebracht. Auch ihr Mann Jack Dogan (30) war dabei. Wenige Stunden nach der Geburt musste er das Spital jedoch wieder verlassen.
Publiziert: 27.03.2020 um 14:59 Uhr
|
Aktualisiert: 02.03.2021 um 10:09 Uhr
Zuhause ist die Familie nicht allein. Die Hebamme geht täglich bei ihnen vorbei.
Foto: zVg
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Karin Frautschi

Die Geburt des ersten Kindes haben sie sich anders vorgestellt. Am 19. März erblickte der gemeinsame Sohn von Jack Dogan (30) und seiner Frau Nazli Dogan (31) im Bürgerspital Solothurn das Licht der Welt. Sein Name: Kiana Jack Dogan.

«Ich war während der Geburt dabei, alles verlief ohne Komplikationen», sagt der Solothurner glücklich. Trotz Corona-Krise sei alles normal abgelaufen. «Die Ärzte, die Hebamme und das Pflegepersonal trugen alle einen Mundschutz. Ich und meine Frau mussten keinen anziehen.»

Väter müssen Spital nach Geburt verlassen

Doch als er anschliessend bei seiner Frau und seinem neugeborenen Sohn am Wochenbett sitzt, kommt die Nachricht: «Ausgerechnet an diesem Tag hat der Kantonsarzt entschieden, dass sogar die Väter das Spital nach der Geburt verlassen müssen.» Allgemeines Besuchsverbot!

«Ein paar Stunden nach der Geburt kam das Personal und wies mich darauf hin.» Er sei geschockt gewesen, seine Frau fühlte sich allein gelassen. «Unsere Eltern durften schon nicht ins Spital kommen. Als auch ich noch gehen musste, war das für meine Frau sehr schlimm», so der 30-Jährige. Sie hätten jedoch begriffen, dass diese Entscheidung zum Wohl von allen Beteiligten sei.

Hebamme kommt täglich zu Hause vorbei

Allein im Zimmer, ohne Mann, ohne Eltern: Die Situation war für Nazli Dogan belastend. «Meine Frau fühlte sich nach der Geburt schnell wieder fit und wollte aufgrund der aktuellen Situation möglichst schnell nach Hause. Da ich sie sowieso nicht mehr hätte besuchen dürfen, haben wir gemeinsam mit der Hebamme und den Ärzten entschieden, dass sie das Spital bereits einen Tag nach der Geburt verlassen konnten.» Nach fast 24 Stunden war die Familie wieder vereint.

Allein seien sie zu Hause nicht, die Hebamme komme seither täglich bei ihnen vorbei. Unterstützung erhalten sie auch von Kiana Jacks Grosseltern. «Vor der Geburt sind die Eltern meiner Frau extra aus der Türkei angereist. Da nun alle Flüge annulliert sind, werden sie vorerst bis Ende April bei uns bleiben.»

«Ich hatte Angst, meine Frau anzustecken»

Dogan ist froh, dass seine Frau regulär geboren hat: «Hätte sie einen Kaiserschnitt gemacht, hätte ich nicht mal dabei sein dürfen.» Vor der Geburt haben sie sich viele Gedanken zur Corona-Situation gemacht – und alles mit der Hebamme besprochen.

Doch etwas belastete Jack Dogan vor der Geburt sehr: «Ich arbeite in Zürich als Projektleiter IT bei Radio Energy. Von Solothurn aus sitze ich morgens und abends über eine Stunde im Zug. Ich hatte Angst, mich unterwegs zu infizieren und zu Hause meine schwangere Frau mit dem Virus anzustecken.» Zum Glück habe sein Arbeitgeber, sehr früh reagiert und Homeoffice eingeführt. Das habe ihn sehr erleichtert.

Spürbare Corona-Massnahmen im Spital

Im Spital selbst hatte das Ehepaar aus Subingen SO keine Angst, sich anzustecken. Im Innern des Spitals habe man die Corona-Massnahmen gespürt. «Die Gänge waren menschenleer. Als wir ins Untersuchungszimmer kamen, haben wir unsere Hände desinfiziert und eine Mundschutzmaske angezogen. Auch alle Ärzte und Pflegekräfte trugen eine.»

Anderen angehenden Eltern rät Jack Dogan von einem verkürzten Spitalaufenthalt ab: «Bitte nehmt euch kein Beispiel an uns. Falls es nach der Geburt tatsächlich zu Komplikationen kommen sollte, ist es besser, wenn eure Frau im Spital ist. Die Menschen dort geben täglich ihr Bestes.»

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Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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