Er schlägt immer am Wochenende zur selben Zeit und in der selben Region zu
Volg rüstet sich für den Frühaufsteher-Räuber

Er ist maskiert, mit einer Pistole bewaffnet und schlägt immer am Morgen zu. Seit Januar 2019 hat ein Unbekannter vier Supermärkte im Umkreis von 15 Kilometern überfallen. Weitere Volg-Läden in der Region sind verängstigt. Die Filialen werden nun aufgerüstet.
Publiziert: 28.02.2019 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2019 um 09:25 Uhr
Karin Frautschi

Er schlägt immer freitags oder samstags zu: Ein Frühaufsteher-Räuber hat seit dem 19. Januar vier Überfälle auf Dorfläden begangen! Alle Läden befinden sich im Umkreis von 15 Kilometern, an der Kantonsgrenze zwischen Zürich und Aargau. Betroffen waren bisher drei Volg-Filialen und eine Spar-Geschäftsstelle. In den restlichen Dorfläden der Region herrscht nun Angst. Wer ist als Nächstes dran?

Das Vorgehen und die Täterbeschreibung lassen vermuten, dass alle Überfälle vom selben Räuber begangen wurden. Er kommt frühmorgens, vermummt und mit einer Pistole bewaffnet. Jedes Mal erbeutete er mehrere Tausend Franken. Trotz intensiver Fahndung der Polizei fehlt von ihm bislang jede Spur.

«Man geht mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit»

Andere Volg-Filialen in der Region sind sich bewusst, dass der Frühaufsteher-Räuber auch bei ihnen zuschlagen könnte. In Arni AG haben die Mitarbeiter Angst. «Seit diesen Überfällen geht man jeden Morgen mit einem mulmigen Gefühl zur Arbeit», heisst es dort.

Daniel Strebel (57), Vorsitzender der Geschäftsleitung der Landi Freiamt, ist für die Leitung des strategischen Geschäftsfeldes von Volg zuständig.
Foto: Karin Frautschi
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In Aesch ZH zeigt sich eine Mitarbeiterin kämpferisch. «Falls er zu uns kommen würde, dann könnte ich mich nicht zurückhalten und würde wahrscheinlich auf ihn losgehen», sagt sie zu BLICK.

Die Angst geht um

Die Volg-Filiale in Wettswil am Albis ZH wurde am 9. Februar überfallen. Dort hofft man, dass der Frühaufsteher-Räuber nicht noch einmal zuschlagen wird. «Er war hier und hat die Kasse bereits geplündert. Wir denken nicht, dass er noch einmal kommt», sagt eine Mitarbeiterin. Der Schock vom Überfall steckt ihr noch in den Knochen.

Im Volg in Oberlunkhofen AG geht ebenfalls die Angst um. Diese Filiale wurde am 2. Februar überfallen. Eine der Mitarbeiterinnen habe schon von anderen Fällen gehört, wo der gleiche Täter zweimal zuschlug. Müssen auch sie mit einem neuen Besuch des Frühaufsteher-Räubers rechnen?

Volg-Filialen rüsten auf

«Wir sorgen für unsere Mitarbeiter und versuchen, sie bestmöglichst zu schützen», versucht Daniel Strebel (57), Vorsitzender der Geschäftsleitung der Landi Freiamt, zu beruhigen. Er weiss aber: Jede Person, die einen Überfall miterlebt, ist danach im schlimmsten Fall traumatisiert. «Die Mitarbeiterinnen, die während der Überfälle anwesend waren, werden von einem Care-Team betreut. Mir tut es sehr leid, dass sie so etwas erleben mussten.»

Die Volg-Filialen an der Kantonsgrenze rüsten nun auf, damit der Räuber nicht noch einmal zuschlägt. Wo Investitionen notwendig seien, würden diese getätigt, sagt Strebel zu BLICK. «Am liebsten wäre mir aber, wenn der Täter bereits gefasst wäre. Das würde alle Beteiligten beruhigen.»

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