Julie Erismanns Ex-Freund starb auf der Gokart-Rennbahn in Roggwil BE
«Kevin war meine erste grosse Liebe»

Die erste grosse Liebe vergisst man nie. Auch Julie Erismann (31) aus Gränichen nicht. Sie war zwei Jahre lang mit Kevin B. († 31) zusammen, der beim Gokart-Drama in Roggwil starb. Mit BLICK sprach sie über den Verlust ihres Ex-Freundes.
Publiziert: 13.11.2017 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:35 Uhr
Ralph Donghi (Text und Fotos)

Julie Erismann (31) aus Gränichen AG ist verzweifelt. «Kevin war meine erste grosse Liebe», sagt sie unter Tränen zu BLICK. «Doch jetzt ist er tot, und ich werde ihn nie mehr in meine Arme schliessen können.» Kevin B.* (31) starb letzten Freitag. Als er mit Freunden auf der Indoor-Kartbahn Race-Inn in Roggwil AG ein Rennen fuhr und in eine Bande prallte (BLICK berichtete).

Warum ausgerechnet bei einem Kart-Rennen?

«Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte», sagt Julie. «Aber es ist unfassbar, dass Kevin bei einem Kart-Rennen starb.» Wäre es an einem gefährlicheren Ort geschehen, könnte man es ja vielleicht noch verstehen. «Aber es war ja nicht mal während eines Motocross-Rennens, die er so gerne fuhr.»

Bei genau so einem Rennen hatten sich die Drucktechnologin und der Motorradmechaniker 2006 im Aargau kennengelernt. «Per Zufall», so Julie. «Mich hat das Rennen interessiert. Und abends habe ich am Anlass zuerst Kevins Bruder und dann ihn kennengelernt.» Da habe es gefunkt. Es sei «Liebe auf den ersten Blick» gewesen. «Wir kamen bereits nach einer Woche zusammen.»

Erfuhr am Sonntag vom Tod ihres Ex-Freundes: Julie Erismann (31) und Kevin B. (†31) waren liiert - und gingen als Freunde auseinander.
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Sie blieben gute Freunde 

Julie zügelte für Kevin von der Innerschweiz in den Aargau. Und zog nach eineinhalb Jahren mit ihm zusammen. «Wohl zu früh», sagt sie traurig. «So trennten wir uns sechs Monate später. Doch wir blieben gute Freunde. Das habe ich an Kevin sehr geschätzt.»

Zum letzten Mal hätten sie vor zwei Wochen Kontakt gehabt. «Kevin schrieb mir, dass wir wieder einmal etwas trinken gehen könnten», sagt Julie. Ein Lächeln streift ihr Gesicht. «Leider kam es nicht mehr dazu.»

Bruder hat sie über Tod informiert

Sie habe vom Kart-Unfall gehört, nur: «Ich wusste ja nicht, dass Kevin dorthin ging.» Bis sie am Sonntag von seinem Bruder eine Nachricht erhalten habe, dass sie ihn anrufen solle. «Als ich ihn am Telefon hatte, wusste ich gleich, dass etwas Schlimmes mit Kevin passiert ist. Sein Tod kam aus dem Nichts. Es tut mir so leid, auch für Kevins Bruder.»

Denn: Die Brüder haben vor zwei Jahren ihren Vater, der ein Lungenproblem hatte, verloren. «Und vor einem Jahr starb auch ihre Mutter, weil sie sich in den USA eine Lebensmittelvergiftung holte», sagt Julie. «Von da an schaute Kevin zu seinem Bruder – und jetzt das.»

Bester Bruder der Welt

Julie glaubt nicht, dass Kevin an einer Herz-Attacke starb. «Er hatte nie medizinische Probleme», sagt sie. Kevins Bruder (28) kann sich den Tod auch nicht erklären. «Ich warte die Untersuchungen ab», sagt er zu BLICK. Über sein Schicksal möchte er nicht reden. Er habe aber gute Freunde um sich. Über seinen grossen Bruder sagt er: «Kevin war eine sehr grosse Stütze für mich. Er war der beste Bruder auf dieser Welt!»

*Namen der Redaktion bekannt

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