Sicherheitsrisiko im Knast
Thorberg will Handy-Abwehr-Anlage installieren

Im Gefängnis sind Mobiltelefone verboten. Trotzdem gelingt es Insassen immer wieder, Handys in die Finger zu kriegen. Im Thorberg will man jetzt verstärkte Massnahmen dagegen ergreifen.
Publiziert: 17.01.2019 um 12:40 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2021 um 14:43 Uhr

Moderne Smartphones können immer mehr: Deshalb wird das Sicherheitsrisiko immer grösser, wenn Häftlinge damit hantieren können. In der Justizvollzugsanstalt Lenzburg gibt es bereits eine topmoderne fix installierte Anlage, die den Handy-Empfang verhindert. Im Berner Gefängnis Thorberg hinkt man diesbezüglich hinterher. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, soll dort nun ein ähnliches System installiert werden.

Zwar wird auch im Thorberg bereits kontrolliert, ob aus den Zellen Handy-Signale dringen. Das erfolgt jedoch mit mobilen Suchgeräten. Deshalb sind Kontrollgänge erforderlich. Beim Einsatz einer fix installierten Anlage könnte die Situation im Idealfall konstant und flächendeckend überwacht werden.

Kosten von einer halben Million Franken

Laut Direktor Thomas Egger wurden in den Jahren 2017 und 2018 in seinem Gefängnis jeweils 17 Handys entdeckt. «Die Funde zeigen uns, dass wir ein Problem haben mit hereingeschmuggelten Smartphones», sagt Egger. «Das nehmen wir sehr ernst.»

Im Gefängnis Thorberg wurden in den Jahren 2017 und 2018 jeweils 17 Handys entdeckt.
Foto: Philipp Zinniker
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Die Kosten für die Handy-Abwehr-Anlage schätzt Egger auf rund eine halbe Million Franken. Nun muss die kantonale Polizei- und Militärdirektion grünes Licht geben für das Projekt. Eine allfällige Inbetriebnahme des Systems könnte laut Egger frühestens im Jahr 2021 erfolgen. (noo)

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