Polizei setzt Wasserwerfer gegen eritreische Gruppen ein
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Bei Fest in Gerlafingen SO:Polizei setzt Wasserwerfer gegen eritreische Gruppen ein

Grossaufgebot in Gerlafingen SO
Eritreer geraten aneinander – Polizei schreitet ein

Am Sonntag fand in Gerlafingen SO ein Eritrea-Fest statt, an dem Anhänger des Diktators Isayas Afewerki feierten. Um ein Aufeinandertreffen mit dem politischen Gegner zu verhindern, rückte die Polizei mit einem Grossaufgebot an.
Publiziert: 31.03.2024 um 21:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2024 um 09:50 Uhr
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Janine EnderliRedaktorin News

Die Solothurner Kantonspolizei rückte am Sonntagnachmittag mit einem Grossaufgebot nach Gerlafingen aus. Der Grund: Im Hotel Gerlafinger Hof trafen sich rund 350 Anhänger des eritreischen Machthabers Isayas Afewerki (78), um ein Fest zu feiern. Eine regimekritische Gegengruppierung beabsichtigte, den Anlass zu stören.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort, um ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen zu verhindern. Gegen Abend trafen laut einer Polizeimitteilung rund 180 regimekritische Personen ein, die zum Teil mit Steinen, Eisenstangen und Stöcken bewaffnet waren. An einer Deeskalation seien beide Seiten nicht interessiert gewesen. Als Unterstützung wurde in der Folge die Kantonspolizei Bern mit mehreren Einsatzkräften sowie einem Wasserwerfer beigezogen.

Eine Polizeiangehörige wurde beim Einsatz durch einen Steinwurf leicht verletzt. Eine Teilnehmerin der eritreischen Gruppierung wurde offenbar ebenfalls leicht verletzt. Mehrere Personen wurden kontrolliert, zu vorläufigen Festnahmen kam es nicht. Gegen 20 Uhr war der Grosseinsatz beendet.

Rund 100 Menschen aus der Schweiz haben sich in Gerlafingen eingefunden, um gegen den Anlass zu protestieren.
Foto: Leserreporter

Immer wieder Ausschreitungen

«Selbstjustiz ist in der Schweiz nicht geduldet», kommentierte die FDP Schweiz die Auseinandersetzung auf X. Es sei inakzeptables Verhalten von Flüchtlingen, die in der Schweiz internationalen Schutz erhalten hätten.

Im vergangenen Jahr kam es in der Schweiz und in Europa wiederholt zu Ausschreitungen zwischen Eritreern. Unter anderem intervenierte die Polizei bei einer Schlägerei in Opfikon ZH, und in Rüfenacht bei Bern wurde eine Kundgebung wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt.

Das Regime des eritreischen Diktators Isayas Afewerki gilt gemäss mehreren Berichten der Uno-Menschenrechtskommission und der Vereinten Nationen (Uno) als Terrorregime.

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