So klangen die Funksprüche vor und nach dem Absturz
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«Bitte warten, haben Notfall»:So klangen die Funksprüche vor und nach dem Absturz

Zwei Tote bei Flugzeugabsturz in Grenchen SO
Funksprüche zeigen Sekunden nach Flugzeug-Crash

Beim Absturz eines Kleinflugzeuges in Grenchen sind am Samstag zwei Personen noch auf der Unfallstelle verstorben. Die Unfallursache wird untersucht. Funksprüche zeigen die Sekunden nach dem Absturz.
Publiziert: 09.09.2023 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2023 um 17:34 Uhr

Die Alarmzentrale der Kantospolizei Solothurn erhielt am Samstag kurz vor 16.15 Uhr die Meldung, dass in Grenchen ein motorisiertes Kleinflugzeug auf einer Wiese kurz vor dem Anflug auf den Flughafen Grenchen abgestürzt sei. Zwei Insassen verstarben noch auf der Unfallstelle.

Die abschliessende Identifikation der beiden Flugzeuginsassen steht zurzeit noch aus, teilt die Kantonspolizei Solothurn mit. Die Ursache, weshalb das Kleinflugzeug abgestürzt ist, wird durch die Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) untersucht. Die Zuständigkeit für die Strafverfolgung liegt bei der Bundesanwaltschaft.

«Haben einen Flugzeugabsturz»

Wie am Sonntag bekannt wird, startete das Flugzeug mit französischer Registrierung vom Flughafen Bern-Belp aus. Um 15.56 hob die Maschine ab, wie Daten auf Flightradar24 zeigen. Rund 8 Minuten später ging beim Tower von Grenchen der erste Funkspruch der Unglücksmaschine ein. Einer der beiden Insassen teilte dem Tower mit, landen zu wollen. Daraufhin präzisiert der Tower, wie genau er den Flughafen anfliegen solle und dass er mit einer Landung auf der Piste 06 planen solle. 

In Grenchen ist am Samstag ein Kleinflugzeug abgestürzt.
Foto: KAPO SO
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Um 16.10 Uhr gab der Tower-Controller die Piste 06 zur Landung frei. Danach ist nichts mehr zu hören. Zwei Minuten später funkt der Tower das Flugzeug erneut an – ohne Antwort. Einige Sekunden später funkt ein anderes Flugzeug den Tower an, erbittet um eine entsprechende Landefreigabe. Der Tower hält das Flugzeug hin und teilt mit: «Standby, emergency in progress», zu Deutsch «Bitte warten, wir haben einen Notfall.» 

Um 16.13 Uhr meldet sich der entsprechende Flieger erneut. «Können wir landen oder sollen wir einen Alternativflughafen ansteuern?», fragt die Besatzung. Daraufhin meldet sich der Tower. «Steuert einen anderen Flughafen an. Flugzeugabsturz.» 

Grossaufgebot der Rettungskräfte

Nebst der Kantonspolizei Solothurn mit mehreren Patrouillen standen unter anderem diverse Mitarbeitende folgender Organisationen im Einsatz: Feuerwehr Grenchen, Rettungsdienst Grenchen, ein Careteam, die Staatsanwaltschaft Kanton Solothurn, Spezialisten der SUST, der Bundespolizei fedpol, des Dezernats Brände und Explosionen (Bex) der Kantonspolizei Bern und des Amts für Umwelt des Kantons Solothurn.

Ebenfalls vor Ort waren Mitarbeitende des Flughafens Grenchen, der Gemeindepräsident von Grenchen, ein Abschlepp- sowie ein Bestattungsunternehmen. Der Grosseinsatz dauerte bis kurz vor Mitternacht.

Zeugenaufruf

Zur Klärung des genauen Unfallhergangs ist die Polizei an Aussagen respektive an allfälligen vorhandene Videoaufzeichnungen interessiert. Personen, die Angaben machen können oder zufällig das Kleinflugzeug gefilmt haben, werden gebeten, sich mit der Kantonspolizei Solothurn in Grenchen in Verbindung zu setzen, Telefon 032 654 39 69. (jwg/zis)

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