«Uns flog eine ganze Schar von Schutzengeln hinterher!»
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Töff-Fahrer knallt in Kutsche:«Uns flog eine ganze Schar von Schutzengeln hinterher!»

Töfffahrer (54) knallt in Sarmenstorf AG in Kutsche von Sandra Stutz (45) und Christian Weissenbacher (46)
«Uns flog eine ganze Schar von Schutzengeln hinterher!»

Sandra Stutz (45) und Christian Weissenbacher (46) hatten Glück. Als sie in Sarmenstorf AG auf ihrer Kutsche unterwegs sind, kracht plötzlich ein Töff in ihr Heck. Alles fliegt auseinander – und die beiden durch die Luft.
Publiziert: 01.07.2020 um 17:46 Uhr
Hatte Glück im Unglück: Sandra Stutz (45).
Foto: Ralph Donghi
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Ralph Donghi

Sandra Stutz (45) und ihr Kollege Christian Weissenbacher (46) aus Boniswil AG wollten Dienstagabend wie so oft nur eine kleine Ausfahrt mit ihrem Kutschen-Einspänner machen. Doch der endet in einem schweren Unfall!

Kurz nach 20.30 Uhr knallt ihnen ausserorts in Sarmenstorf AG der Töfffahrer Serge T.* (54) mit seinem Suzuki-Motorrad ins Heck. «Wir wären schon fast daheim, da hat es wie aus dem Nichts laut geknallt», sagt Sandra Stutz zu BLICK. «Es hat mich in die Luft hinaus gewirbelt – und irgendwann bin ich wieder auf dem Boden gelandet.»

Pferd zog Kutscher mit

Sandra Stutz sieht gerade noch, wie ihr Kollege Christian an der Leine von Pferd Primus (11) davongezogen wird und dass der Bockwagen in mehrere Teile auseinanderfliegt. «Erst da realisierte ich, dass ein Töfffahrer in uns reingefahren ist.»

Während Christian Weissenbacher sich sofort ums Pferd kümmert und es sichert, tut sie das einzig Richtige: «Ich ging zum Töfffahrer hin und kümmerte mich um ihn.» Ein Anwohner habe die Ambulanz und die Polizei gerufen.

Rissquetschwunde im Intimbereich

«Der Töfffahrer war zuerst noch ansprechbar», sagt Sandra Stutz. Er habe ihr noch gesagt, dass es ihm leidtue und sie nicht gesehen hätte. «Dann wurde er schnell bewusstlos.» Sie hätten die Seitenlagerung an ihm vorgenommen. «Da habe ich gemerkt, dass ich selber blute und war froh, als die Polizei kam.»

Serge T. ist schwer verletzt, wird von den Polizisten reanimiert. Dann wird er mit einem Heli in ein Spital geflogen.

Stutz hats nicht so schlimm erwischt, sie wird ins Spital nach Muri gebracht. Diagnose: Quetschung am Unterschenkel und Rissquetschwunde im Intimbereich. «Sonst ist alles gut», sagt sie. Auch ihr Pferd Primus sei zum Glück mit Schürfungen davongekommen. «Wie sich der Unfall auf seine Psyche auswirkt, das wissen wir noch nicht. Wir hoffen natürlich, dass er irgendwann wieder einsetzbar ist.»

Alle hoffen, dass der Töfffahrer gesund wird

Auch Kutscher Weissenbacher kommt glimpflich mit Schürfungen und Prellungen davon. Er vermutet, dass der Töfffahrer «wohl zu schnell» fuhr. Der 46-Jährige sagt: «Ich hoffe, dass er wieder ganz gesund wird.» Dies hofft auch Sandra Stutz: «So etwas tut ja niemand extra. Es tut mir leid für ihn und ich hoffe, dass er überlebt.»

Inzwischen konnte Stutz das Spital verlassen. Aber bevor sie nach Hause geht, besucht sie ihren Liebling Primus auf einem Hof in Tennwil AG, streichelt ihn zärtlich und flüstert ihm leise ins Ohr: «Gell, uns flog eine ganze Schar von Schutzengeln hinterher!»

* Name geändert

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