Moritz Leuenberger (71) gegen Roger Schawinski (72)
Spott-Streit um Johann Schneider Ammann

Moritz Leuenberger habe Johann Schneider-Ammann auf der Bühne verspottet, schreibt Roger Schawinski. Leuenberger dementiert.
Publiziert: 07.01.2018 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:55 Uhr
Liebt provokative Auftritte: Roger Schawinski (72) verfasste ein Buch zur No-Billag-Initiative.
Foto: Meier Claudio
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Aline Wüst

An Roger Schawinski (72) kommt zurzeit keiner vorbei. Grund ist sein neues Buch: «No Billag – die Gründe und die Folgen». Schawinski schiesst darin auf alle, auch auf alt Bundesrat Moritz Leuenberger (71). Der sei stets ein SRG-Mann gewesen und habe öffentlich die Nase über das Niveau der privaten Sender gerümpft.

Heute aber, schreibt Schawinski weiter, stehe Leuenberger regelmässig auf der Bühne eines Zürcher Boulevard-Theaters – gemeint ist das Bernhard-Theater. «Eine seiner Glanznummern: Er imitiert einen leicht vertrottelten Bundesrat Schneider-Ammann und ist dabei beängstigend nah am Original», so Schawinski.

Man staune: Ein alt Bundesrat, der sich öffentlich über ein Mitglied der Landesregierung lustig macht. Unverschämt!

«Schneider-Ammann hätte seine Freude gehabt»

Darauf angesprochen meint Leuenberger: «Kein einziges Mal habe ich im Bernhard-Theater Schneider-Ammann imitiert.» Aber: Wer lügt? Nachfrage bei Schawinski. Der sagt: Es handele sich bei der Parodie nicht um einen Auftritt am Theater, sondern am Jubiläum eines Fussballclubs.

Dazu Leuenberger: An dieser privaten Veranstaltung – in der Zürcher Mühle Tiefenbrunnen – habe er bei einer alten Rede von Schneider-Ammann zum Jubiläum eines Käseverbands Wörter wie «Kühe» und «Milch» durch «Fussball» und «Rasen» ersetzt. Ähnlich sei er schon mit anderen Ansprachen verfahren, zufällig sei es diesmal eine des Wirtschaftsministers gewesen.

«Schneider-Ammann hätte an dem Beitrag seine Freude gehabt», ist Leuenberger überzeugt. In Schawinskis Buch jedoch wird der Eindruck erweckt, er habe Schneider-Ammann im Bernhard-Theater despektierlich parodiert.

«Dass dies nicht zutrifft, muss Roger Schawinski zugeben», sagt Leuenberger. Schawinski beharrt darauf, keinen Fehler gemacht zu haben.

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