Mysteriöse Krankheit
Drei US-Diplomaten in Genf leiden unter «Havanna-Syndrom»

Drei US-Diplomaten in Genf leiden unter dem mysteriösen «Havanna-Syndrom». Die Krankheit soll bisher über 200 Angestellte in US-Botschaften befallen haben. Auch in Paris erkrankten mehrere Diplomaten.
Publiziert: 13.01.2022 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2022 um 17:39 Uhr

Schwindelgefühle, Tinnitus und Kopfschmerzen gehören zu den Symptomen: Drei US-Vertreter in Genf leiden unter dem sogenannten «Havanna-Syndrom», wie das «Wall Street Journal» berichtet. Auch in Paris wurde die Krankheit bei Vertretern der USA bewiesen.

Erkrankt seien die Vertreter bereits im Sommer, ein Mitarbeiter aus Genf musste sogar zurück in die USA geflogen werden, um dort medizinisch behandelt zu werden. Was hinter den Symptomen, ist noch immer ein Rätsel: Bereits seit Jahren rätseln die USA über die Herkunft und Ursache dieser Symptome, die US-Diplomaten auf der ganzen Welt befallen.

Insgesamt über 200 US-Angestellte betroffen

Berichtet wurde erstmals 2016 in Kuba über die Beschwerden. Damals vermutete man Beschallung durch kubanische Sicherheitskräfte oder gar von den Geheimdiensten Chinas oder Russlands. Zwei Jahre später, im März 2018, wurde bekannt, dass auch ein Angestellter des US-Konsulats im chinesischen Guangzhou sich ebenfalls über ähnliche Beschwerden beklagte.

Drei US-Diplomaten in Genf sind vom «Havanna-Syndrom» betroffen.
Foto: imago images/SNA
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Auch in Österreich, Grossbritannien und Serbien wurde über solche Fälle berichtet. Sämtliche Untersuchungen zur Ursache der Krankheit führten bisher zu keinem Ergebnis. Insgesamt sollen über 200 Angestellte der US-Regierung betroffen sein, es wird von «abnormalen Gesundheitsvorfällen» gesprochen. Einige Betroffene leiden laut der US-Regierung noch Jahre nach der Infektion unter den Folgen. Auch wurden bei manchen Erkrankten im Nachhinein «massive Hirnschäden» festgestellt.

2019 behaupteten Forschende, dass keine unnatürlichen Vorkommnisse hinter den Beschwerden steckten, diese Theorie ist jedoch nicht ausreichend bestätigt. In den USA hat sich die Sache bereits zu einer Polit-Affäre entwickelt, Betroffene werfen der US-Regierung seit Längerem eine lasche Handhabung der mutmasslichen Angriffe vor. Der Leiter der CIA-Station in Wien, in der es ebenfalls zu solchen Vorfällen kam, wurde im vergangenen Jahr gar entlassen, da er sich zu wenig für die Betroffenen eingesetzt habe. Präsident Joe Biden hat Anfang Oktober ein Gesetz unterzeichnet, das den Betroffenen helfen soll und es ist eine Taskforce am Werk. (chs)

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