Nach «New York Times»-Kritik
Botschafter Perrez verteidigt Schweizer Klimaziele

Der Leiter der Schweizer Delegation an der COP27 in Sharm el-Sheikh, Franz Perrez, hat die von der US-amerikanischen «New York Times» kritisierte Schweizer Klimapolitik verteidigt.
Publiziert: 10.11.2022 um 04:45 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2022 um 15:08 Uhr
Die Schweiz steht im US-Medium «New York Times» in der Klimakritik.
Foto: Keystone
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Der Schweizer Umweltbotschafter Franz Perrez äussert sich zur Kritik an der Schweizer Klimapolitik. «Unsere Ziele sind robust», versicherte er am Donnerstag in «Le Temps».

Dass die Schweizer Ziele nicht ehrgeizig genug seien, sei kein helvetisches Unikum: «Das ist leider bei den meisten Ländern der Fall, das ist eine allgemeine Kritik», so Perrez. Die Schweizer Ziele lägen über dem vom Weltklimarat IPCC geforderten Minimum.

Schweiz leiste «fairen» Beitrag

Dasselbe gelte für die Gelder, die den Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden und die die Medien jenseits des Atlantiks als unzureichend taxieren: «Zum Ziel, jährlich 100 Milliarden zur Finanzierung des ökologischen Übergangs der ärmsten Länder bereitzustellen, hat die Schweiz einen fairen Beitrag geleistet», argumentiert der Botschafter, «wir liegen weltweit am oberen Ende des Spektrums.»

Die «New York Times» wirft der Schweiz auch vor, Projekte in armen Ländern zu finanzieren, um ihre eigenen Klimaziele auf Kosten der unterstützten Staaten zu erfüllen. Die finanzierten Projekte «ersetzen jedoch nicht die in der Schweiz getroffenen Massnahmen», so Perrez, «das Engagement, das wir im Ausland verfolgen, geht über unsere nationalen Bemühungen hinaus».

«Wird schwierig sein, Fortschritte zu erzielen»

Nachdem Beginn der Weltklimakonferenz COP27 vor wenigen Tagen zieht Perrez eine erste durchzogene Bilanz. «Leider ist es uns nicht gelungen, das Ziel, den Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, auf der Agenda zu behalten», bedauerte er. «Es wird schwierig sein, Fortschritte zu erzielen, aber alle verhandeln», fügte er hinzu. Spannungen dürften seiner Meinung nach gegen Ende der Woche auftreten, wenn die Entscheidungen getroffen werden.

(SDA)

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