Nestlé-Chef züchtet jetzt Stör
Jetzt hat Brabeck eigenen Kaviar

Nestlé-Präsident Peter Brabeck eröffnete gestern seine Kaviar-Zucht in Susten, in der seit zwei Wochen kostbare Stör-Eier produziert werden. Für das Wallis ist Brabecks Kaviar-Projekt ein Gewinn.
Publiziert: 27.11.2015 um 20:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:32 Uhr
Ulrich Rotzinger und Vinzenz Greiner

Das Wallis ist bekannt für Aprikosen und Fendant. Aber nicht für Kaviar. Das ändert sich jetzt. Seit zwei Wochen werden in Susten VS kostbare Stör-Eier produziert – direkt neben dem Golfplatz. Dort steht die 6000 Quadratmeter grosse Anlage der Kasper­skian AG. Jeder der fünf Mega-Produktionspools, in denen es von russischen und sibirischen Stören nur so wimmelt, wiegt 100 Tonnen.

«Zur Eröffnung unserer Fischzucht haben wir bereits ein ordentliches Produktionsniveau erreicht», sagte Nestlé-Präsident Peter Brabeck (71) gestern stolz. Im Publikum: Brabeck-Gefährte und Hotelier Art Furrer (78). Die Kaviarproduktion sei seine Privatsache. «Als Verwaltungsrat werde ich das Unternehmen eng begleiten», sagt Kasperskian-Investor Brabeck.

Aber wie kam es zum Entscheid, in der Schweiz und insbesondere im Wallis zu produzieren? «Wir sind in Susten umgeben von unzähligen Luxus­resorts. Wir sind also ganz nah bei unseren Kunden», sagt CEO Renato Stefani (42) zu BLICK.

Nestlé-Präsident Peter Brabeck (l.) und Hotelier Art Furrer.
Foto: Thomas Andenmatten
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Firmen und Private können auch ganze Störbestände mieten. «Jeder einzelne Fisch lässt sich tracken», sagt Stefani, der vor zwei Tagen den Kasperskian VIP Club im Internet aufschalten liess. Dieser trägt die Handschrift Brabecks – er ähnelt dem Nespresso-Club der Kaffeetochter von Nestlé. Wer genug Geld hat, kann bei Stefani sogar eine Heli-Tour mit Kaviar-Picknick auf einem Berggipfel buchen.

In den Detailhandel kommt der Walliser Kaviar erst im Verlauf des nächsten Jahres. Derzeit kosten 30 Gramm 74 Franken. Auch nach Russland will Kasperskian exportieren. Das ist nicht weiter verwunderlich, sitzt doch ein Russe mit Brabeck im Verwaltungsrat der Firma.

Für das Wallis ist Brabecks Kaviarprojekt ein Gewinn, heisst es beim Kanton: 30 Mil­lionen Franken flossen in den Aufbau und den Betrieb der Anlage, 15 Arbeitsplätze entstanden. «Und der Tourismus wird von uns profitieren», sagt CEO Stefani.

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