«Der Lockerungsschritt für das Nachtleben hat uns total überrascht»
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Netz empört sich über Lockerungen der Regierung
«Geimpfter Bundesrat riskiert Gesundheit der Bevölkerung»

Für manche grenzen die Lockerungen an eine Durchseuchung – für andere sind sie nicht weitreichend genug. Nach dem Beschluss des Bundesrats vom Mittwoch hagelt es Kritik im Netz.
Publiziert: 14.04.2021 um 20:47 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2021 um 21:00 Uhr
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Der Bundesrat wagt einen weiteren Schritt aus dem Lockdown – und das Netz schreit auf. Die Öffnung von Restaurant-Terrassen, Sportzentren und Kulturbetrieben scheint vielen unverständlich. In den sozialen Netzwerken machen die Nutzer ihrem Ärger Luft.

Hauptkritikpunkt: Die Fall- und Todeszahlen zum Coronavirus steigen – dennoch lockert die Regierung. Unter den Hashtags «NichtMeinBundesrat» und «SwissCovidFail» empören sich die Nutzer auf Twitter: : «So viele Tote und Invalide hat noch kein Terrorist oder Attentäter je verursacht wie der Bundesrat mit seinem heutigen Entscheid», schreibt einer.

Der Bundesrat hat weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen beschlossen, wie Alain Berset am Mittwoch verkündete.
Foto: keystone-sda.ch
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Geimpfter Bundesrat – ungeimpfte Bevölkerung

Ein weiterer vergleicht den Entscheid mit dem Untergang der Titanic. «Ich will doch nur nicht krank werden. Ist das zu viel verlangt, lieber Bundesrat?», fragt eine Nutzerin.

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Das Risiko, krank zu werden, müsse der Bundesrat ja selbst nicht mehr eingehen, bemängelt eine weitere. «Der geimpfte Bundesrat, der persönlich keinerlei Risiko eingeht, riskiert die Gesundheit der ungeimpften Bevölkerung.» Tatsächlich durfte sich der Bundesrat bereits Anfang Jahr impfen lassen. Sicher ist: Guy Parmelin (61), Gesundheitsminister Alain Berset (48) sowie Aussenminister Ignazio Cassis (59), Justizministerin Karin Keller-Sutter (57) durften sich bereits piksen lassen – obwohl sie nicht zur Risikogruppe gehören. Finanzminister Ueli Maurer (70) erhielt ebenfalls eine Impfdosis, verweigerte aber die zweite.

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Auch die renommierte Wissenschaftlerin Isabella Eckerle, eine der wichtigsten Stimmen in der Corona-Krise, ist entsetzt. Die Lockerungen seien «nicht nachzuvollziehen und werden unnötig Kranke und Tote zur Folge haben. Und: In dieser dritten Welle trifft es die Jungen.»

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Deutschland solle Schweiz «annektieren»

Ein Professor der Uni Basel mahnt auf Twitter: «Die Folgen werden unter anderem verfrühter Optimismus und damit unvorsichtiges Handeln sein. Schon bald wird man einen umso höheren Preis dafür bezahlen müssen – auch psychischer Natur.»

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Immer wieder ziehen die entrüsteten Nutzer den Vergleich zu Deutschland: Dort ist die epidemiologische Lage aktuell ähnlich wie in der Schweiz. Die deutsche Regierung aber beschliesst nun weitere Verschärfungen der ohnehin strengen Massnahmen. Dieses Vorgehen wünschen sich auch einige in der Schweiz: «Liebe Bundesrepublik Deutschland, könnt ihr uns Schweizer bitte annektieren? Wir bräuchten dringend so etwas wie eine Regierung in dieser Pandemie.»

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Manchen sind Lockerungen noch zu wenig

Den einen sind die Lockerungen zu riskant – den anderen gehen sie nicht weit genug. Auf Facebook ärgert sich ein Leser in der Kommentarspalte: «Unglaublich, dass sich Leute über ein bisschen Freiheit freuen. Alles aufmachen..!»

Auch dem Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) gehen die Lockerungen nicht weit genug. Er kritisierte die «zögerliche und mutlose Pandemiebewirtschaftung» der Landesregierung. Recht machen kann es der Bundesrat wohl niemandem. (hah)

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