«NZZ» verlegt kurzfristig ihr Sommerfest
Eklat wegen Instagram-Post von Gastro-Revoluzzer

Michel Péclard statt Sami Khouri, Côte d'Azur statt Dragqueens: Nach Palästina-Parolen des Samigo-Betreibers verlegte die Redaktion ihre Sommerparty.
Publiziert: 31.08.2024 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 31.08.2024 um 17:07 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Die «NZZ» verlegte ihr Sommerfest vom Samigo ins Lulu
  • Grund war eine Instagram-Story der Samigo-Betreiber
  • Vom Eklat profitiert hat Gastro-König Michel Péclard
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Alles war aufgegleist: Am Freitagabend hätte im Restaurant Samigo in Zürich die Sommerparty der «Neuen Zürcher Zeitung» («NZZ») steigen sollen. Die Geschäftsleitung hatte in die hippe Eventlocation direkt am See geladen – dann kam es zum Eklat.

Hinter dem Samigo steht Sami Khouri, ein schillernder Gastro-Revoluzzer, der so gar nicht zur bürgerlichen «NZZ» passt. Der Sohn palästinensischer Einwanderer stammt aus der Hausbesetzerszene, flog von der Schule und ist bis heute vernetzt mit der linken Szene Zürichs. Während die «NZZ» gegen Genderdiversität anschreibt, organisiert Khouri im Samigo Dragqueen-Shows.

Geschäftsleitung verärgert

Auch auf Instagram gibt er sich politisch. Einer seiner Beiträge hat die «NZZ»-Chefetage nun offenbar derart verärgert, dass die Geschäftsleitung um CEO Felix Graf das Sommerfest kurzerhand in eine andere Lokalität verlegte. Wenige Stunden vor der Party wurde die Belegschaft in einem E-Mail über den Entscheid informiert: Das Fest finde neu im Restaurant Lulu statt. Der Grund für den Ortswechsel sei eine Äusserung der Betreiber des Samigo. «In einer Instagram-Story wurden abfällige Bemerkungen über die ‹NZZ› im Zusammenhang mit der aktuellen Image-Kampagne in der Schweiz gemacht. Der Story wurde der Schriftzug Free Palestine hinzugefügt.»

Samigo-Betreiber Sami Khouri betreibt an der Zürcher Langstrasse den Palestine Grill.
Foto: Instagram
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«Neutralere Umgebung»

Obwohl es «keine konkreten Vorfälle oder Drohungen gegen die ‹NZZ›» gegeben habe, würde man die Sache ernst nehmen und das Fest in eine «neutralere Umgebung» verlegen. Samigo-Betreiber Khouri wollte sich gegenüber Blick nicht äussern.

So feierte die «NZZ» am Freitag also im Lulu, direkt neben der eigenen Redaktion. Das neue Lokal von Gastro-König Michel Péclard passte vielleicht auch besser zum Verlag von der Falkenstrasse. Benannt ist es nach einer Oper von Alban Berg, die 1937 in Zürich Uraufführung feierte. Serviert wird mediterrane Küche, inspiriert von der Côte d'Azur.

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