Oberster Kantonsarzt Rudolf Hauri spricht von neuer Dimension
«Kinder spielen bei Virus-Verbreitung jetzt beachtliche Rolle»

Die Kinder spielen bei der Verbreitung von Covid eine bedeutende Rolle. Das zeigen jüngste Beobachtungen. Allerdings sind sie von der schweren Krankheit kaum betroffen.
Publiziert: 28.11.2021 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2021 um 13:44 Uhr

In der fünften Welle explodieren die Corona-Fallzahlen insbesondere bei Kindern. Sie geben nun das Virus vermehrt auch an Erwachsene weiter, wie Fachleute gegenüber der «SonntagsZeitung» bestätigen.

Allein diese Woche registrierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bis am Freitagmorgen über 5500 Fälle bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren.

Gemäss dem Epidemieologen Andreas Cerny gibt es «klare Hinweise» darauf, dass Kinder jetzt Infektionen nicht nur unter sich austauschen, sondern auch auf ältere Kontaktpersonen übertragen.

Bei der Übertragung des Virus spielen Kinder eine bedeutende Rolle. (Symbolbild vom Schulhaus Fluntern, Zürich)
Foto: Keystone
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Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte Schweiz, spricht sogar von einer «neuen Dimension». Es falle auf, dass Kinder mittlerweile das Virus in die Familien trügen und nicht überwiegend umgekehrt, wie das zuvor der Fall gewesen sei. In früheren Wellen haben man dies nur vereinzelt registriert. «Die Kinder spielen jetzt bei der Verbreitung des Virus eine beachtliche Rolle.»

Nur wenige Kinder in Behandlung

In den Spitälern ist allerdings von den stark ansteigenden Infektionen bei den Jüngsten nichts zu spüren. Kinder müssen nur vereinzelt hospitalisiert werden. «Viel problematischer schätzen wir andere respiratorische, virale Infektionen ein», teilt etwa das Berner Inselspital mit. Denn nebst Corona kursieren derzeit auch Erreger wie das RS- oder das Metapneumo-Virus.

Expertinnen und Experten fordern seit geraumer Zeit einen besseren Schutz der Kinder und regelmässige Tests an den Schulen, zumal die Impfung erst ab 12 Jahren zugelassen ist. Mittlerweile sind Gesuche bei Swissmedic eingereicht worden, um auch Jüngere impfen zu können. (gf)

Die Lage ist nicht so dramatisch, dass es 2G braucht
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Oberster Kantonsarzt Hauri:Die Lage ist nicht so dramatisch, dass es 2G braucht
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