Zuweisungsstop von Staatssekretariat für Migration
Appenzell Ausserrhoden nimmt keine Flüchtlinge mehr auf

Gemessen an der Bevölkerungszahl hat der Kanton Appenzell Ausserrhoden bisher am meisten Schutzsuchende aufgenommen. Aus diesem Grund hat das Staatssekretariat für Migration ein Zuweisungsstopp für den Kanton verfügt.
Publiziert: 12.05.2022 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2022 um 15:36 Uhr

Appenzell Ausserrhoden beherbergt, gemessen an der Bevölkerungszahl, derzeit schweizweit am meisten Schutzsuchende. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat für den Moment einen Zuweisungsstopp für den Kanton verfügt.

Damit sollen die kantonalen und kommunalen Strukturen entlastet werden, wie die Ausserrhoder Kantonskanzlei am Donnerstag mitteilte.

Appenzell Ausserrhoden hat bereits mehr Geflüchtete aufgenommen, als es der unter den Kantonen vereinbarte nationale Verteilschlüssel vorsieht - derzeit sind es 568 Personen. Nicht nur die grosse Anzahl an Schutzsuchenden stelle den Kanton vor Herausforderungen, sondern auch der neue Schutzstatus S, der zum ersten Mal zur Anwendung kommt.

Da das SEM für den Kanton Appenzell Ausserrhoden ein Zuweisungsstopp verfügt hat, muss dieser keine Schutzsuchenden mehr aufnehmen. (Symbolbild)
Foto: AFP

Gemeinden bauen mehr Unterkünfte auf

Es habe sich zwar bereits vieles eingespielt, trotzdem sei eine weitere enge Zusammenarbeit zwischen den drei Staatsebenen Bund, Kantone und Gemeinden wichtig, sagte Regierungsrat Yves Noël Balmer in Trogen vor den Medien. Je nach Verlauf des Kriegs werde es nötig sein, weitere Personen aufzunehmen. Die Gemeinden seien laufend daran, zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten aufzubauen, um bereit zu sein.

Sobald der Bund Appenzell Ausserrhoden wieder neue Schutzsuchende zuweist, werden diese für die ersten Tage oder Wochen unter anderem im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen untergebracht. Zurzeit wohnen 70 Schutzsuchende im Kinderdorf.

Der Kanton wird mit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi eine Leistungsvereinbarung abschliessen, wie es im Communiqué weiter hiess. Die Stiftung stellt bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine rund 100 Plätze für die Erstunterbringung zur Verfügung. (SDA)

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