13:15
Der Abend auf Blick TV:So verläuft der Massentest in St. Moritz

Bibbern für die Pandemie-Bekämpfung
Wartezeiten und Minusgrade beim Massentest!

Einen solchen Andrang hatten nicht mal die Flächentests in Graubünden im Dezember ausgelöst. Tausende St. Moritzer rücken zum Corona-Test an.
Publiziert: 19.01.2021 um 21:08 Uhr
|
Aktualisiert: 23.01.2021 um 20:56 Uhr
Marco Latzer

Ausnahmezustand im Engadin. Nach der Entdeckung der südafrikanischen Corona-Mutation in den Luxushotels Badrutt's Palace und Kempinski tritt die Bevölkerung von St. Moritz GR am Dienstag trotz Minustemperaturen entschlossen zum Massentest an.

Der Andrang auf die beiden Testzentren ist so gross, dass sich lange Schlangen bilden. Die Wartezeit beträgt zeitweise deutlich über eine Stunde. Über 3200 Personen haben sich bis am Abend online für das freiwillige Testen registriert.

Unangemeldete machen Einheimische hässig

Weil viele Einheimische aber auf eine Anmeldung verzichten, kommt der Ablauf dennoch gewaltig ins Stocken. «Ich bin Risikopatient und hatte einen Termin. Doch der Türsteher hat mich mit der Begründung abgewiesen, man müsse alle gleich behandeln. Das ist doch ein Witz!», sagt ein Einheimischer (75) wütend zu BLICK.

... sowie an einem zweiten Standort in St. Moritz Bad statt. Der Andrang war viel grösser als erwartet.
Foto: fotoswiss.com/cattaneo
1/11

Amelie Sick (21) kann dagegen entspannt anstehen. Weil die Skischule geschlossen wurde, hat die junge Skilehrerin zwangsfrei. «Ich lasse mich auch deswegen testen, damit wir schnell wieder aufmachen können. Sollte das nicht möglich sein, muss ich für mich weiterschauen», sagt Sick.

«Die Abstandsregeln wurden nicht eingehalten!»

Dass sich die Corona-Mutanten in St. Moritz verteilen konnten, überrascht sie hingegen nicht. «Die Abstandsregeln wurden einfach zu wenig befolgt. Egal, ob auf der Piste oder im Kinderparadies», kritisiert Sick.

Stephan Hawranke (63) arbeitet im Skigebiet Corviglia oberhalb von St. Moritz und ist aus einem ganz persönlichen Grund zum Test angetreten: «Meine Frau hat Leukämie, darum ist sie heute auch nicht da. Bin ich positiv, ist auch sie positiv!»

Resultate stehen noch aus

Ganz entspannt in der Schlange steht dagegen Angela Cadonau (31). «Ich habe schon beim Flächentest im Dezember teilgenommen. Jetzt scheint die Sonne, ich kann Vitamin D tanken, und Musik habe ich auch dabei», sagt sie.

Die Bündner Behörden stellen erste Ergebnisse zur Suche nach den mutierten Coronaviren für Mittwochabend in Aussicht.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?