Sonnen-Wirtin in Busswil TG will Busse absitzen
So leicht kommt sie nicht in den Knast

Wirtin Bernadette Ackermann (51) will lieber einen Tag ins Gefängnis als eine Busse von 100 Franken zu zahlen. Aber: Ganz so einfach ist der freiwillige Weg hinter Gitter nicht.
Publiziert: 31.10.2018 um 01:40 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2018 um 06:59 Uhr
Michael Sahli

In den Knast gehen statt eine Busse zu zahlen. Der BLICK-Artikel über den Protest von Bernadette Ackermann (51) sorgte für Aufsehen. Weil die Wirtin von ihren Nachbarn immer wieder wegen Lärms bei der Polizei angeschwärzt wurde, erhielt sie irgendwann eine Busse über 100 Franken. Für die Chefin des Restaurants Sonne in Busswil TG ist klar: Sie geht lieber einen Tag hinter Gitter, als die hundert Franken zu blechen.

«Lieber gehe ich in den Knast»
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Wirtin aus Busswil TG will keine Busse zahlen:«Lieber gehe ich in den Knast»

Der Weg in den Knast könnte für die Wirtin steiniger werden als gedacht. Eine Wahlfreiheit zwischen Busse und Gefängnis existiert nämlich nicht. Wer sich weigert zu zahlen, wird zunächst betrieben. Erst wenn die Betreibung nichts bringt oder belegt ist, dass die verurteilte Person mittellos ist, kann sie die 100 Franken Busse durch einen Tag Knast ersetzen.

Bis zu 600 Franken Gefängniskosten

Trotz Hindernissen ist die Ersatzfreiheitsstrafe schweizweit auf dem Vormarsch. Über 3200 Menschen konnten oder wollten 2016 ihre Busse nicht zahlen – und gingen stattdessen ins Gefängnis. 

Wirtin Bernadette Ackermann (51) will lieber ins Gefängnis als eine Busse zu bezahlen.
Foto: Siggi Bucher
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Die Kosten, die dabei dem Steuerzahler entstehen, dürften übrigens massiv höher sein als die Busse. Je nach Gefängnis sind die Kosten pro Tag und Häftling mit bis zu 600 Franken pro Tag angegeben – ein teures Vergnügen. 

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