Hier läuft der Somalier Aman K. ins Gericht
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Soll Freundin getötet haben:Hier läuft der Somalier Aman K. ins Gericht

Tötungsdelikt in Buchs SG – so litt Lorena P. (†22) unter Sado-Somalier Aman K. (25)
«Habe Schläge bekommen. Aman ist wütend, ich bin verzweifelt»

Am 23. Februar 2021 starb Lorena P. (†22) an den Schlägen ihres Partners Aman K. (25). Am Mittwoch musste sich der Somalier vor dem Gericht verantworten. Auf die Einsicht, dass er eine junge Mutter zu Tode geprügelt hatte, warteten die Angehörigen vergebens.
Publiziert: 22.11.2022 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2022 um 20:08 Uhr

Ein unscheinbarer Mann betritt das Theorielokal Pizol in Mels SG. Das grosse Interesse am Prozess am Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland sorgte dafür, dass eine grössere Lokalität nötig wurde. Der unauffällige Mann ist Aman K.*, der 25-jährige Angeklagte in dem Prozess rund um die Tötung der jungen Mutter Lorena P.* (†22) in Buchs SG vom letzten Februar. Die optische Erscheinung des Pizza-Bäckers passt nicht zu der Tat: Aman K. hat seine Freundin über Monate immer wieder mit Stöcken verprügelt – bis sie schliesslich an inneren Blutungen und einer Fettembolie starb.

Bei der Befragung lässt der Angeklagte von Anfang an tief blicken. Schläge sind für ihn grundsätzlich nichts Verwerfliches. Er sagt vor Gericht: «Ich hätte nicht gedacht, dass sie wegen solcher Schläge sterben kann.»

Massives Buchenholz und Metall zertrümmert

Der Staatsanwalt ordnet danach die Dimension der Prügel ein. «Sie haben massive Schlagwerkzeuge eingesetzt. Dabei zerbrachen Besenstiele, Metallstangen verbogen sich. Da müssen Sie einfach gewusst haben, dass diese Attacken lebensgefährlich sind.» Darum fordert er eine Verurteilung für vorsätzliche Tötung. Die Argumente für Fahrlässigkeit, wie sie die Verteidigung sieht, lässt er nicht gelten.

Das Paar war früher einmal glücklich.
Foto: zVg
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Die Vorsitzende des Gerichts konnte die Aussagen des Angeklagten fast nicht glauben. Sie entgegnete auf seine Rechtfertigung der Schläge: «Sie haben die Lehre abgebrochen, weil Sie nicht aus dem Bett gekommen sind. Wieso konnten Sie für Ihre Partnerin nach der Geburt nicht ein bisschen Mitgefühl entwickeln?» Der Angeklagte murmelt dazu etwas Unverständliches.

Buchs befindet sich in der Region Werdenberg in der Ostschweiz.
Foto: Blick


Keine Reue

Die Anwältin der Eltern des Opfers fügt an, wie stark die fehlende Einsicht des Angeklagten ihre Mandanten belastet. Sie sagt: «Wir haben in der Pause einen Film gesehen, wie er sich bei einem Fest mit seiner neuen Freundin vergnügt. Er empfindet keine Reue.»

Sie fügt auch an, dass er am Vortag am Prozess rund um seine Vaterschaft als Erstes um ein Besuchsrecht für seine Tochter gefragt habe. Und das, obwohl er noch nie einen Rappen an den Unterhalt seiner Tochter gezahlt hatte. Der Verteidiger des Beschuldigten versucht schliesslich, die von der Anklage geforderte Landesverweisung abzuwenden. Der Angeklagte sei hier geboren und aufgewachsen. Zu Somalia habe er keine Beziehung.

«Ich hatte auch einen Verlust»

Der Staatsanwalt lässt das nicht gelten: «Das öffentliche Interesse überwiegt in diesem Fall die persönlichen Interessen des Angeklagten.» Er verweist auf die Brutalität der Tat sowie die fehlende Reue. Der Staatsanwalt fordert zwölf Jahre Freiheitsstrafe und sieben Jahre Landesverweisung für vorsätzliche Tötung und Körperverletzung. Die Verteidigung sieht viereinhalb Jahre als angemessen, ohne Landesverweis.

Im Schlusswort stellt sich der Angeklagte als Opfer dar. Er sagt: «Ich habe auch einen Verlust erlitten.» Warum, bleibt sein Geheimnis. Immerhin sagt er: «Ich schäme mich wirklich, was ich getan habe.» Das Urteil folgt am 28. November.

* Namen geändert

Aman K. (25) soll Lorena P. (†22) über Monate misshandelt haben

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