Im Spital verstorben
Portugiesin (†34) fällt im Kanton St. Gallen aus Fenster

Am frühen Montagmorgen wurde im Kanton St. Gallen eine Portugiesin schwer verletzt aufgefunden. Sie lag auf dem Vorplatz eines Mehrfamilienhauses. Die Frau verstarb im Spital.
Publiziert: 03.09.2024 um 09:35 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2024 um 15:53 Uhr

Am Montag, kurz nach 2.30 Uhr, ist der kantonalen Notrufzentrale eine schwer verletzte Frau bei Wartau SG gemeldet worden. Sie dürfte mehrere Meter aus einem Fenster ihrer Wohnung auf die Dorfstrasse gefallen sein. Die Portugiesin (†34) verstarb im Verlaufe des Tages im Spital. Neben ihr befand sich ihr Ehemann.

«Ich bin durch eine Frauenstimme aufgewacht. Sie weinte. Ich ging sofort raus und sah die zwei. Der Mann war bereits am Telefon mit der Polizei», sagt ein Nachbar und Ersthelfer zu Blick. Der Mann habe ihm dann das Telefon gegeben, weil er nicht so gut Deutsch spreche. «Ich sagte ihnen die Adresse, die Polizei verständigte auch gleich den Krankenwagen.»

Die eingetroffenen Rettungskräfte begannen sofort mit der Reanimation der Frau. Nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst und den Notarzt wurde die Frau von einem Helikopter der Alpine Air Ambulance ins Spital geflogen. Die Frau verstarb mehrere Stunden später an ihren Verletzungen.

Eine Portugiesin starb im Kanton St. Gallen ...
Foto: Beat Michel
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«Sehr niedrige Fenstersimse»

Die Familie habe er als sehr sympathisch wahrgenommen. «Sie sind gerade frisch eingezogen, haben begonnen das Haus zu renovieren», so der Nachbar. «Streit hat es nie gegeben», sagt er weiter zu Blick. Das habe ihn auch bereits die Polizei gefragt. Dass die Frau gestorben ist, tut dem Nachbar sehr leid. «Was passiert ist, weiss ich nicht», sagt er. «Die Fenstersimse sind in meiner Haushälfte sehr niedrig, höchstens oberschenkelhoch. Ich hatte früher eine Erhöhung gebaut, weil mir das für Kinder gefährlich vorkam.»

Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Spezialistinnen und Spezialisten der Kantonspolizei St. Gallen die Ermittlungen aufgenommen. Es wird in alle Richtungen ermittelt.

Kapo-Sprecher Krüsi: «Eine sehr heikle Aufgabe»

Polizeisprecher Hanspeter Krüsi sagt nichts Neues zum Fall. Die Befragungen laufen. «Das Spurenbild muss halt zu den Aussagen passen», sagt er zu Blick. Und weiter: «Es ist eine sehr heikle Aufgabe. Die Familie braucht psychologische Unterstützung. Die Kinder werden altersgerecht befragt.»

Noch immer seien alle Varianten möglich. Ein tragischer Unfall, ein Suizid, ein Delikt. «Es ist auch für die Familie sehr wichtig, dass wir die Tatsachen herausfinden und die unzutreffenden Varianten ausschliessen.»

Es gelte zu klären, ob der Sturz aus mehreren Metern Höhe aufgrund eines Unfalls, eines Suizids oder eines Gewaltdelikts geschah, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Derzeit könne keine dieser Optionen ausgeschlossen werden.

Zweiter Sturz aus Fenster innert wenigen Tagen

In der Ostschweiz kam es am Wochenende bereits zu einem ähnlichen Vorfall. In der Nacht auf Sonntag verletzte sich ein Mann (21) bei einem Sturz aus einem Fenster im dritten Stock einer Liegenschaft in Engwilen TG schwer. Die Kantonspolizei Thurgau erklärte damals, dass es keine Hinweise auf eine Dritteinwirkung gebe.

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