Drei Meldungen in 24 Stunden – Polizei verschärft Präsenz
In St. Gallen geht Angst vor Kinderfänger um

Im Kanton St. Gallen gingen innerhalb von 24 Stunden mehrere Meldungen über Kinder ein, die angesprochen worden waren. Demnach soll jemand versucht haben, mindestens eins davon zu entführen. Die Kantonspolizei warnt dennoch vor der Verbreitung von Warnmeldungen.
Publiziert: 21.11.2023 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2023 um 21:48 Uhr

In St. Gallen häufen sich die Meldungen von Kindern, die von Fremden angesprochen wurden. Am Montagnachmittag ging gegen 16 Uhr die Meldung ein, dass in Wangs SG ein Schulkind von einem Mann angesprochen wurde. Er soll das Kind aufgefordert haben, in sein Fahrzeug zu steigen. 

Daraufhin rückten Patrouillen der Kantonspolizei St. Gallen aus. Sie leiteten eine Fahndung ein, konnten aber weder das Auto noch den Unbekannten finden. Seither steht die Polizei in Kontakt mit der Schulleitung der Schule, in deren Nähe der Vorfall gemeldet wurde. 

Später verbreiteten sich im Netz und in Apps Warnmeldungen, wonach das Kind «fast ins Auto gezerrt wurde». Die Kantonspolizei gibt an, dass sie diese Informationen nicht erhalten habe und somit nicht bestätigen könne. 

In St. Gallen sind Eltern besorgt. Mehrere Meldungen zu versuchter Kindesentführung machen die Runde.
Foto: Kantonspolizei Zürich

Polizei warnt vor Warnmeldungen

Nur ein Tag nach dem Vorfall gingen zwei Meldungen ein. In Vilters SG gab ein Kind an, angesprochen worden zu sein. Fast zeitgleich wurde in Bad Ragaz SG ein Mann gesichtet, der einer Beschreibung des Mannes auf der Warnmeldung im Fall Wangs entsprechen soll. Die Kantonspolizei rückte auch am Dienstag mit sichtbaren und verdeckten Patrouillen aus und positionierte sich insbesondere in der Nähe von Schulen. 

Die Polizei nimmt die Meldungen «sehr ernst». Sie warnt allerdings auch, dass die Verbreitung von Warnmeldungen mit Vorsicht zu geniessen seien. Sie könnten demnach nach zu «Verunsicherungen, Angst oder einer Übersensibilität» führen. Stattdessen fordert die Polizei auf, sich bei verdächtigen Ereignissen unverzüglich an die Polizei zu wenden. 

In den vorliegenden Fällen wurden der Kantonspolizei St. Gallen im Vorfeld keine ähnlichen Fälle in der Region gemeldet. Sie geht aktuell nicht von einer Gefahr aus, bleibt jedoch weiterhin präsent. (mrs) 

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