Hier steigt die Kuh in den Zug ein
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«Mit Eimer und Schaufel ausgerüstet»
Männer transportieren Rind in St. Galler Thurbo-Zug

Drei Männer transportieren am Sonntagabend ein Rind in einer S-Bahn bei Wittenbach SG. Die Polizei musste nicht ausrücken.
Publiziert: 27.02.2023 um 00:14 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2023 um 14:29 Uhr

Unfassbare Szenen ereignen sich am Sonntagabend gegen 19 Uhr in der Nähe von Wittenbach SG: Wie verschiedene Videos in den sozialen Medien zeigen, steigen am Bahnhof von St. Fiden in den Thurbo Richtung Schaffhausen nicht nur zweibeinige Passagiere zu.

Drei Personen zerren auch ein Rind in den Zug. Der ungewohnte Fahrgast amüsiert die anderen Passagiere sichtlich. Viele zücken das Smartphone und filmen das Spektakel. Einer der Männer hat einen Kübel mit Stroh dabei. Laut den Videos wurde das Tier nach Muolen SG gebracht.

Bahnpersonal alarmiert Polizei

Grosse Freude an der Zugfahrt scheint das Rind indes nicht zu haben. Die drei jungen Männer, die am Transport des Rindes beteiligt sind, müssen das Tier festhalten und mit Streicheleinheiten beruhigen. Auch das Bahnpersonal reagiert und alarmiert die Polizei. Die Stadtpolizei St. Gallen hat Kenntnis vom Vorfall.

Ungewohnter Fahrgast am Sonntagabend in der S-Bahn nach Schaffhausen.
Foto: Blick-Leserreporter
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«Zuerst freut es uns, dass Thurbo und damit der öffentliche Verkehr als umweltfreundliches Reisemittel für den Messebesuch in St. Fiden auserkoren wurden», teilt derweil Thurbo-Mediensprecher Christian Baumgartner mit. Das Tier sei «ruhig und gut betreut» gewesen.

Den Personen, die das Rind transportierten, drohen keine Konsequenzen. «Wir werden Gnade vor Recht walten lassen und hoffen, dass der Paarhufer seine Fahrt geniessen konnte und er sicher am Bestimmungsort angekommen ist», so Baumgartner zu Blick. Er empfiehlt Rindern den Fussweg oder einen Transport per Strasse.

Ähnlicher Vorfall ist nicht bekannt

Baumgartner sprach den menschlichen Begleitern des Tiers ein Lob aus. «Sie waren optimal mit Eimer und Schaufel ausgerüstet, falls der Paarhufer nicht stubenrein sein sollte.»

Dennoch weist er darauf hin, dass der Transport von derart grossen Tieren im öffentlichen Verkehr nicht gestattet ist. Was der Grund für die kuriose Fahrt war, darüber kann er nur mutmassen: «Ich vermute, die Reisegruppe weiss um die Schönheit einer Zugfahrt von St. Gallen über Romanshorn dem Bodensee entlang bis nach Schaffhausen. Sightseeing vielleicht?» Ein ähnlicher Vorfall im ÖV ist nicht bekannt. (zis/nad)

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