Stefan L. (†13) gerät in den Futtermischer
Todesdrama im Heustock

Am Samstag geriet ein 13-Jähriger in Schänis SG in einen Futtermischer und starb. BLICK-Recherchen zeigen: Es handelt sich dabei um Stefan L. (†13) aus dem Dorf.
Publiziert: 22.10.2018 um 00:43 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2018 um 15:04 Uhr
Beat Michel und Michael Sahli

Es hätte ein Fest der Freude werden sollen in Schänis SG. Mit Chilbi, Raclette – und, als krönendem Abschluss, einer Viehschau. Doch der Anlass endet in einem Drama.

Gegen 17 Uhr geht am Samstagabend bei der Feuerwehr der Notruf ein. Nur wenige Kilometer vom Festplatz entfernt war ein Kind (†13) verunfallt. Als die Ersthelfer auf dem Hof ausserhalb des Dorfkerns eintreffen, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens.

Wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt, war der Bursche dabei, zusammen mit seiner Mutter die Kühe im Stall zu füttern. Er begab sich in den Heustock hinauf und wollte dort die Maschine des Futtermischers abstellen. Aus noch unbekannten Gründen geriet der Knabe dabei in die Förderschnecken der Maschine und zog sich dabei schwerste Verletzungen zu. Die Retter konnten für den Buben nichts mehr tun.

Stefan L.* (†13, r.) kam beim Unfall in Schänis SG ums Leben.
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Viehschau abgesagt

BLICK-Recherchen zeigen: Beim verunglückten Knaben handelt es sich um Stefan L.* (†13). Seine Familie steht unter Schock. Sprechen über das Drama können sie nicht. Zu tief sitzt der Schmerz über den Verlust des Sprösslings. Zu gross ist die Trauer. Ein Psychologe wurde aufgeboten, um sich um die Familie des Buben zu kümmern.

Auch der Rest der Gemeinde steht am Tag nach dem tödlichen Unfall unter Schock. Die Viehschau, die eigentlich am Montag hätte stattfinden sollen, hat der Gemeinderat abgesagt. Noch stehen die Schilder am Rande des Dorfs, die auf eine erschwerte Durchfahrt während der Viehschau hinweisen. Doch bald werden auch sie weggeräumt.

«Möchte der Familie mein Beileid aussprechen»

Gemeinderat Paul Schwitter sagt zu BLICK: «Aus Respekt vor der Familie haben wir die Veranstaltung abgesagt. Das hätte ein Anlass der Freude werden sollen für die Landwirte. Aber jetzt sind wir alle tieftraurig. Man kennt sich hier in der Gemeinde. Ich möchte der Familie mein tiefstes Mitgefühl aussprechen.»

Der verstorbene Stefan hat seine Kühe über alles geliebt. Die Kühe des Familienhofs hätten grosse Chancen gehabt, den Titel zu holen. «Sie haben die schönsten Kühe der Region», sagt ein Nachbar. «Ich denke, sie hätten gewonnen.» Stattdessen muss die Familie jetzt den Verlust ihres Sohns verkraften.

* Name geändert

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