Pädagoge Jürg Jegge in Verruf
Muss er 50'000 Franken zurückgeben?

Jürg Jegge (73) erhielt 2011 für sein gesellschaftliches Engagement den Doron-Preis. Nach den Missbrauchsvorwürfen diskutiert der Stiftungsrat, der die Auszeichnung vergibt.
Publiziert: 11.04.2017 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:17 Uhr
Jürg Jegge (73) erhielt 2011 für sein gesellschaftliches Engagement den Doron-Preis
Foto: Sabine Wunderlin
Gabi Schwegler

Der Zürcher Pädagoge Jürg Jegge (73) wurde für seine unkonventionellen Ideen und Ansätze jahrelang gefeiert. Und ausgezeichnet.

2011 erhielt er den mit 50'000 Franken dotierten Doron Preis, der jährlich für «ausserordentliche Leistungen in den Bereichen Kultur, Gemeinwohl und Wissenschaft» vergeben wird.

Was Jürg Jegge bei der Entgegennahme des Preises sagte, erhält nach den öffentlich gewordenen Vorwürfen des sexuellen und psychischen Missbrauchs von Schülern und Mitarbeitern eine neue Dimension. «Es gibt an mir auch weniger preiswürdige Seiten. Trotzdem nehme ich den Preis gerne an – ich kann ihn gebrauchen», sagte er damals gegenüber der «Zuger Zeitung».

Wie entscheidet der Stiftungsrat?

Die Stiftung wollte gestern keine Stellung nehmen. BLICK weiss aber, dass im Stiftungsrat diskutiert wird, ob Schritte eingeleitet werden sollen in der Causa des in Verruf geratenen Preisträgers.

Die Schweizerische Stiftung für den Doron Preis wurde vom verstorbenen Rohstoffhändler Marc Rich (1934–2013) gegründet. Zu den Preisträgern gehören renommierte Persönlichkeiten wie Solarpionier Bertrand Piccard (59), Aidsspezialist Ruedi Lüthy (76) und Organisationen wie die Rega und Médecins Sans Frontières.

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