Pech-Strähne für People's Airline
Quarantäne-Hammer trifft Schweizer Mini-Fluggesellschaft hart

Es schien bergauf zu gehen für die St. Galler People's Airline. Doch nur einen Tag nach der Aufstockung der Flugstrecke Altenrhein–Wien, der Hauptroute, folgt der Quarantäne-Hammer für Reisende aus Wien. Zudem wurden nun eine weitere Flugroute eingestellt.
Publiziert: 15.09.2020 um 16:05 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2020 um 16:11 Uhr

Die kleine Schweizer People's Airline, die vom Flughafen in St. Gallen-Altenrhein hauptsächlich nach Wien (A) fliegt, war gerade dabei, sich Schritt für Schritt aus der Corona-Krise zu kämpfen. Zuletzt sah es gut aus. Die Airline, die 2016 mit dem «kürzesten Linienflug der Welt» für Aufsehen sorgte, entschied, die Route von St. Gallen-Altenrhein nach Wien wieder zweimal pro Tag zu bedienen. Doch nur einen Tag nach Inkrafttreten des ausgebauten Flugplans, wird die Airline wieder zurückgeworfen.

Für Reisende, die aus Wien in die Schweiz kommen, gilt seit dem 14. September Quarantänepflicht. «Viele Schweizer stornieren nun – verständlicherweise», sagt Thomas Mary, CFO und Pressesprecher der People's Air Group, zu BLICK.

Österreicher fliegen, Schweizer canceln

Immerhin: «Von der Vorarlberger Seite gibt es bislang keine Stornierung. Österreicher können nach wie vor ohne Quarantänepflicht von Altenrhein nach Wien fliegen.» Die People's Airline ist bekannt für diese Strecke. Doch sie fliegen auch andere Ziele an.

Finanzchef Thomas Mary der People's Airline sagt: «Wenn es so weitergeht, geht uns irgendwann die Luft aus.»
Foto: zVg
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Darunter Sardinien (I), Griechenland – und Korsika (F). Doch ebenfalls seit dem 14. September gilt neu auch für Korsika Quarantänepflicht. Ein weiterer Rückschlag. «Am Sonntag haben wir alle Reisenden zurückgeholt und jetzt die Strecke nach Korsika eingestellt», sagt Thomas Mary.

«Uns geht irgendwann die Luft aus»

Vor dem Qurantäne-Hammer sah es für die Airline aus, als würde sich die Lage nach der coronabedingten Flaute endlich bessern. Deswegen hatte man laut Medienmitteilung auch optimistisch den Flugplan «aufgrund der erfreulichen Nachfrageentwicklung» ausgebaut.

Jetzt sieht die Zukunft wieder düsterer aus: «Wenn es so weitergeht, geht uns irgendwann die Luft aus», sagt Thomas Mary. Man beobachte nun die Entwicklungen weiter und passe den Flugplan notfalls wieder an.

Ab Ende September geschieht das jedoch ohne Thomas Mary selbst. Der Finanzchef der People’s Air Group verlässt das Unternehmen im «gegenseitigen Einvernehmen.» In einer heute veröffentlichten Medienmitteilung wurden «schlankere Strukturen bei People's» angekündigt. (euc)

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