Pickel, psychische Probleme, Verspannungen und Durchfall
Smartphones machen krank!

Sie haben lustige Namen wie Whatsappitis oder Handy-Nacken. Doch mit den Krankheiten, ausgelöst durch die Nutzung von Smartphones, ist nicht zu spassen.
Publiziert: 25.11.2014 um 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 13:35 Uhr
Die gebeugte Haltung kann Verspannungen, einen frühzeitigen Verschleiss der Bandscheibe sowie Kopfschmerzen herbeiführen.
Foto: Thinkstock
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Immer wieder kommt es auf Schweizer Strassen zu Unfällen, weil sich Verkehrsteilnehmer durch Smartphones ablenken lassen. Doch nicht nur im Verkehr ist das Handy eine Gefahr. Die durchs Mobiltelefon ausgelösten Krankheiten sind zahlreich.

Verspannungen, Verschleiss und Kopfschmerzen
Das Handy liegt in der Hand, der Kopf ist vornübergebeugt. Rund eine Stunde verbringen Smartphone-Nutzer täglich in dieser gekrümmten Position. Für die Wirbelsäule ist das eine extreme Belastung, zeigt eine neue Studie, welche im Fachmagazin «Surgical Technology International» veröffentlicht wurde. Wird der Kopf um 60 Grad geneigt, wirken gar Kräfte von bis zu 30 Kilo auf Rücken und Nacken. Die Folge: Verspannungen und ein frühzeitiger Verschleiss der Bandscheibe sowie Kopfschmerzen.

Psychische Probleme und Attraktivitätsverlust
Wer aufrecht geht, bewertet Ereignisse positiver als jener, der mit hängenden Schultern und hängendem Kopf durch die Welt geht. Dies konnten Psychologen an der Universität Witten/Herdecke (D) und der kanadischen Queen's University in Kingston beweisen. Neben körperlichen Auswirkungen könnte der ständige gesenkte Blick aufs Smartphone damit auch psychische Konsequenzen haben. Der Gang hat zudem eine Aussenwirkung: Menschen mit geradem Rücken wirken automatisch attraktiver und selbstbewusster.

Schmerzende Daumen und nervliche Belastung
Es sind immer wieder die gleichen Bewegungen, mit denen wir Kurznachrichten in unsere Smartphones tippen. Bewegungen, die Gelenke, Muskeln, Sehnen und Nerven belasten. Die sich wiederholenden Abläufe können zum Quervain-Syndrom führen – einer schmerzhaften Krankheit, welche die Sehnen befällt, die für die Bewegung des Daumens zuständig sind. Die Krankheit ist auch bekannt als Whatsappitis oder RSI: Repetitive Stress Injuries, also «sich wiederholende Stress-Verletzungen».

Dauernd unter Strom
Je öfter wir das Smartphone nach neuen Benachrichtigungen überprüfen, desto höher ist das Stresslevel, fanden Forscher der University of Worcester (GB) heraus. Der Stress wird durch unser Bedürfnis verursacht, immer informiert sein zu wollen. Das kann so weit gehen, dass wir uns sogar einbilden, dass das Smartphone klingelt oder vibriert – obwohl dies nicht der Fall ist.

Rote Augen und doppelte Sicht
Die Schrift auf dem Smartphone ist meist klein. Die Lesbarkeit wird durch Spiegelungen zusätzlich erschwert. Wer damit zu kämpfen hat, Texte auf einem Bildschirm zu entziffern, riskiert Augenleiden, die von ärgerlich und lästig bis hin zur Arbeitsunfähigkeit reichen. Die Symptome, oft als «Computer Vision Syndrome» umschrieben, umfassen unter anderem Augenschmerzen und Rötungen, getrübte oder doppelte Sicht, sowie Kopfschmerzen.

Durchfall, Grippe und Pickel
Sie sind regelmässig in der Nähe von Mund, Nase und Ohren. Das oft feuchte und warme Milieu unterstützt das Wachstum von Bakterien auf Smartphones. Mehrere Studien haben bewiesen, dass die Bakterienbelastung auf den Displays sehr hoch ist, berichtet das «Wall Street Journal». Durchfall, Grippe und Augenentzündungen gehören zu den am häufigsten übertragenen Krankheiten. Aber auch Hautunreinheiten können durch Smartphone-Nutzung begünstigt werden. (mad)

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