«Das Fahrzeug stürzte etwa 100 Meter in die Tiefe»
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Rekrut tödlich verunfallt:«Das Fahrzeug stürzte etwa 100 Meter in die Tiefe»

Rekrut stirbt bei Crash auf dem Sustenpass
Hier stürzte der Militär-Transporter in die Tiefe

Am Mittwoch ist ein Militärfahrzeug auf dem Susten verunfallt. Ein Rekrut ist ums Leben gekommen, teilt die Armee mit.
Publiziert: 07.08.2019 um 13:45 Uhr
|
Aktualisiert: 13.08.2019 um 14:10 Uhr
Anian Heierli, Petar Marjanovic

Auf dem Sustenpass ist es am Mittwochvormittag zu einem schrecklichen Unfall gekommen. Ein Militärfahrzeug des Typs Mercedes G 300 ist während einer kollektiven Fahrschule von der Strasse abgekommen und bei einem steilen Abhang rund 100 Meter abgestürzt. «Dabei ist ein Rekrut ums Leben gekommen, ein weiterer Rekrut wurde schwer verletzt», sagt Armee-Sprecher Daniel Reist zu BLICK. Die beiden jungen Rekruten gehörten der Richtstrahlschule 62 in Kloten ZH an.

Die Militärjustiz hat eine Untersuchung eröffnet und klärt ab, wieso es zu diesem tödlichen Unglück kam. Webcam-Bilder zeigen, dass der Susten in den Morgenstunden in Nebel gehüllt war.

Der Unfall ereignete sich auf der bernischen Seite des Susten oberhalb der der Ortschaft Gadmen. Das Fahrzeug der Rekruten durchbrach die Strasse bei der letzten Haarnadel-Kurve vor der Passhöhe, wie Militärjustiz-Sprecher Georg Fritz zu BLICK sagt.

Die Unfalluntersuchung traf den Unglücksort mit schweren Spuren an der Passstrasse an.
Foto: Anian Heierli
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Das Militärfahrzeug durchbrach bei der letzten Haarnadel-Kurve vor dem Sustenpass die Strasse.
Foto: SwissTop / BLICK

Öl-Spur und Wrackteile beim Unglücksort

Dort stürzte es rund 100 Meter in die Tiefe. Wo genau es zum Stillstand kam, konnten weder die Armee noch die Militärjustiz sagen. Dies sei Gegenstand von Ermittlungen.

Exklusive BLICK-Bilder zeigen die schweren Spuren vom Unfall auf der Strasse darunter. Die Unfalluntersuchung nahm bei dickem Nebel erste Beweise auf, ausgelaufenes Öl wurde behelfsmässig mit Sand gebunden. Wrackteile lagen talseitig neben der Strasse.

Diese und andere Indizien könnten Antworten liefern, warum die kollektive Fahrschule für einen Rekruten tödlich und für den anderen mit schweren Verletzungen endete.

Rekruten hatten einen Führerschein

Das Alter der beiden Rekruten konnte Armee-Sprecher Reist zunächst nicht sagen. Die beiden Verunfallten hätten zu Pionier-Fahrern ausgebildet werden sollen. Sie verfügten bereits über einen privaten Führerausweis und wurden in der Rekrutenschule weitergebildet.

Ihr Fahrzeug war Teil eines ganzen Konvois mit rund 40 Teilnehmern. Die übrigen Fahrzeuge unterbrachen nach dem Unfall die Weiterfahrt. In einer früheren Stellungnahme war beim Fahrzeug-Typ die Rede von einem Puch – die Militärjustiz korrigierte dies später. Es sei entgegen früherer Angaben ein Mercedes G 300.

Militärjustiz untersucht Unfall

Die Armeeführung kondolierte den Angehörigen des Verstorbenen. Man sei in Gedanken bei den Angehörigen des Schwerverletzten und bei allen Betroffenen, heisst es in einem Communiqué. Der Unfall wird von der Militärjustiz untersucht.

Bei der Richtstrahlschule 62 handelt es sich um die «militärische Swisscom» der Armee, schreibt das Eidgenössische Verteidigungsdepartement auf ihrer Webseite. Diese ist zuständig für den Aufbau von sicheren Funkverbindungen, die von Armee-Leuten und vom Bundesrat genutzt werden können.

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    In Schwellbrunn AR kommt ein Duro-Transporter wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab und überschlägt sich in steilem Gelände. Der Fahrer und acht weitere Insassen werden leicht bis mittelschwer verletzt.
     
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  • 13. März 2015:
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  • 6. September 2012:
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