«Oberhalb von 1500 Meter sieht es nach Winter aus»
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Klaus Marquardt von Meteo News:«Oberhalb von 1500 Meter sieht es nach Winter aus»

Schnee-Front sorgt für Jubel in den Skigebieten – Meteorologe schätzt ein
«In den Bergen ist der Winter wohl gerettet»

Lange fehlte der Schnee komplett. Jetzt fällt die weisse Pracht in rauen Mengen. Aber reicht es auch, um die Skisaison doch noch zu retten? Meteorologe Klaus Marquardt ist optimistisch.
Publiziert: 10.01.2023 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2023 um 12:15 Uhr

40 Zentimeter Schnee innert 24 Stunden – und es geht noch weiter. Nach den grünen Weihnachtstagen können die Skigebiete in höheren Lagen endlich jubeln. Schluss mit Schnee-Frust.

«Nach einer ersten Schnee-Front zum Wochenstart kam in der Nacht auf Dienstag noch einmal eine ordentliche Portion dazu, bis zu 50 Zentimeter zusätzlich waren lokal möglich», sagt Klaus Marquardt von Meteo News zu Blick. In den Bergregionen fällt die weisse Pracht laut Prognosen des Wetterdiensts lokal bis auf eine Höhe von 600 Metern. «Da sprechen wir aber nur von sehr wenig Schnee», weiss Marquardt. Richtig weiss wird es erst ab 1000 Metern.

Nach langem Warten hat es nun auch in tieferen Lagen Schnee gegeben. Hier in Nesslau Alt St. Johann SG.
Foto: BRK News
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Über den Schnee jubeln können vor allem die Skigebiete im Glarnerland, im Berner Oberland und in Teilen vom Wallis. Dort lockt statt weissen Kunstschnee-Pisten auf der grünen Wiese nun endlich eine richtige Winter-Landschaft.

«Oberhalb von 1500 Meter sieht es nach Winter aus»
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Klaus Marquardt von Meteo News:«Oberhalb von 1500 Meter sieht es nach Winter aus»

Lawinengefahr verschärft sich

Anders präsentieren sich die Verhältnisse im Osten des Landes. «Im Bündnerland sieht es bislang eher mager aus», weiss Marquardt. Dort werden nur 20 bis 25 Zentimeter Neuschnee erwartet. «Im Vergleich zu den Westalpen ist das nur eine sehr kleine Menge.»

Bereits in der Nacht auf Mittwoch beginnt ein ständiges Hin und Her zwischen Warm- und Kaltfronten. Das sorge auch für eine erhöhte Lawinengefahr in den Bergen, erklärt der Meteorologe: «Der jetzige Schneefall ist mit viel Wind und ständigen Temperaturwechseln verbunden – beides verschärft die Lawinensituation zusätzlich. In manchen Regionen gilt schon jetzt die Warnstufe 4. Derzeit ist davon auszugehen, dass sich die Lawinengefahr eher noch erhöht.»

Im Flachland wird es wieder warm

Liegen bleiben dürfte der Schnee indes nur in höheren Lagen. Unterhalb von 1500 Metern hingegen sei der weisse Winter nur kurzfristig, sagt Marquardt. Schon in den kommenden Tagen wird es wieder wärmer. «Am Wochenende erwarten wir in tieferen Lagen sogar Temperaturen im zweistelligen Bereich – und damit ein schnelles Ende des Schnees.»

Immerhin: In den Bergen scheint der Winter gerettet, sagt Marquardt. «Die Bilder der klassischen Kunstschnee-Bänder dürften oberhalb von 1500 Metern vorerst der Vergangenheit angehören, stattdessen wird es nun richtig Winter. Ich gehe davon aus, dass die Skigebiete in den Bergen nun endlich aufatmen können.» (zis)


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